Zum ihrem Bericht vom 23. Dezember ("Landshut wuchs in 7 Jahren Rampf um 3.626 Einwohner") ist aus meiner Sicht folgendes anzumerken: Das außerordentliche Wachstum der Landshuter Einwohnerzahlen ist eher schlecht! Ob die enorme Zunahme in der Rampf-Ära wirklich so positiv ist, wie am 23. 12. berichtet, wage ich anzuzweifeln.
Wenn man genau hinsieht, beruht dieses Wachstum hauptsächlich auf dem Zuzug von Menschen aus den deutschen Ostgebieten (ehemals DDR) und den Ländern des ehemaligen Einflussgebietes der UDSSR, also dem europäischen Osten.
Diesen Zuzug kann man übrigens in allen bayerischen Städten beobachten. Aus verschiedensten Gründen finden diese Menschen leider hier keinen Arbeitsplatz und belasten so unsere Sozialsysteme, auch die der Stadt Landshut. Besser wäre eine Meldung gewesen: Landshut hat in den vergangenen Jahren um 3.500 hochwertige Arbeitsplätze zugelegt. Als hochwertig verstehe ich Arbeitsplätze mit einer armutssicheren Entlohnung von 15. €uro pro Stunde. Da war die Entwicklung aber eher rückläufig. Es entstehen leider meist Arbeitsplätze im prekären Segment, wie bei Billigstanbietern in der Möbelbranche, 1-€uro -Shops, Backshops und von ähnlichen „Sklaventreibern“.
Auch die Entwicklung der Infrastruktur konnte in Landshut nicht mithalten. Unsere Schulen verkommen zusehends (Investitionsbedarf der Renovierung dürfte bald 100 Mio. Euro erreichen). Es fehlen Krippen- und Kindergartenplätze. Unser Nahverkehrssystem muss dringend überarbeitet werden. Es fehlt ein Verkehrsverbund mit dem Landkreis, wie er bayernweit eigentlich üblich ist, oder auch die Anbindung an den Münchner Verkehrsverbund.
Unsere Fußgängerzone kann als solche nicht bezeichnet werden. Sie ist nichts anderes als eine gesperrte Straße mit ein paar Cafés, deren negativer Charme den einer Mensa oder Großkantine der 60-iger Jahre noch übersteigt. Hier sollte sich Landshut mal an der 1:1 vergleichbaren Stadt Bayreuth orientieren.
Manfred Drescher
In der Länd, Landshut