Landshut (26.07.20179 Integrationsministerin Emilia Müller und Regierungspräsident Rainer Haselbeck haben heute den niederbayerischen Integrationspreis 2017 an drei Projekte verliehen, die sich beispielhaft für Migrantinnen und Migranten und ihre Integration einsetzen.
Bayerns Integrationsministerin Emilia Müller erklärte dazu: "Die Integration der Bleibeberechtigten ist eine Aufgabe, die unsere gesamte Gesellschaft betrifft. Mein besonderer Dank gilt hier aber vor allem den vielen engagierten Ehrenamtlichen. Sie sind es, die vor Ort oft erste Ansprechpartner in allen Alltagsangelegenheiten sind. Im Austausch mit Einheimischen lernen Zugewanderte so auch unsere Lebensgewohnheiten kennen. Für eine gute Integration ist es schließlich wichtig, dass sich Einheimische und Flüchtlinge offen begegnen. Ob im Theater, bei organisierten Treffen oder im Sportverein: Die ausgezeichneten Projekte in Niederbayern sind dafür wunderbare Beispiele."
"Niederbayern hat während der Flüchtlingskrise 2015 Herausragendes geleistet. Doch eine noch weitaus größere Aufgabe ist die Integration derer, die zu uns gekommen sind und auch bleiben dürfen", sagte Regierungspräsident Rainer Haselbeck. "Die diesjährigen Preisträger engagieren sich für diese Herausforderung mit offenem Herzen und beispielhaftem Engagement." Haselbeck betonte zugleich, dass Integration in erster Linie die Bereitschaft der Zuwanderer erfordere, mit unserer Gesellschaft zu leben: "Wir können und müssen dabei unterstützen, aber die Anstrengung muss vor allem von den Migranten selbst kommen."
Theater an der Rott, Preisgeld 2.500 Euro
Mit dem Projekt "Leute von hier und anderswo" lebt das Theater an der Rott Integration auf der Bühne. Bürger aus dem Landkreis Rottal-Inn erarbeiten mit Theater-Profis sowie Asylbewerbern und Flüchtlingen ein Theaterstück. Dadurch werden soziale Kontakte geknüpft und das Erlernen der deutschen Sprache gefördert. Ermöglicht wird das Projekt vor allem auch durch ehrenamtliches Engagement, wie beispielsweise durch die Bildung von Fahrgemeinschaften.
Foto: Theater an der Rott mit MdL Sem - BU: Integrationsministerin Emilia Müller (Mitte), Regierungspräsident Rainer Haselbeck (r.) und Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich (l.) gemeinsam mit den Preisträgern des Theaters an der Rott sowie Landrat Michael Fahmüller (2.v.l.), Monika Haderer, 2. Bürgermeisterin von Eggenfelden (3.v.l.) und der Landtagsabgeordneten Reserl Sem (3.v.r.). Foto Regierung von Niederbayern
Helferkreis Haidmühle, Preisgeld 1.500 Euro
Das Projekt "Multikulturelles Treffen" des Helferkreises Haidmühle engagiert sich seit Sommer 2015 stark für die Eingliederung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in die Gesellschaft. Der Helferkreis legt dabei sehr großen Wert darauf, auch die einheimische Bevölkerung zum Besuch der Treffen zu motivieren. Zu den bisherigen Veranstaltungen kamen durchschnittlich 40 bis 60 Asylbewerber und Flüchtlinge. Deutsche, aber auch syrische ehrenamtliche Helfer wirken an der Organisation der Multikulturellen Treffen mit.
Foto: Helferkreis Haidmühle - Integrationsministerin Emilia Müller (1. Reihe, 4.v.l.), Regierungspräsident Rainer Haselbeck (2. Reihe, 4.v.l.) und Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich (2. Reihe, 3.v.l.) gemeinsam mit den Preisträgern des Helferkreises Haidmühle sowie den Landtagsabgeordneten Rosi Steinberger (1. Reihe, 2.v.l.) und Johanna Werner-Muggendorfer (1. Reihe, 4.v.r.), der stellvertretenden Landrätin des Landkreises Freyung-Grafenau Renate Cerny (1. Reihe, 3.v.l.), Margot Fenzl, Bürgermeisterin von Haidmühle (1. Reihe, 6.v.r.) und dem Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz (2. Reihe, 2.v.l.). Foto: Regierung von Niederbayern
Turn- und Sportverein Taufkirchen e.V., Preisgeld 1.500 Euro
Für die Eingliederung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in die Gesellschaft setzt sich auch der Turn- und Sportverein Taufkirchen e.V. ein. Mehrere junge Asylbewerber und Flüchtlinge trainieren und spielen mit den jeweiligen Mannschaften des Vereins. Ermöglicht wird dies insbesondere durch das ehrenamtliche Engagement der Trainer, Spieler und weiterer Vereinsmitglieder. So werden unter anderem Fahrdienste durch Trainer und Betreuer angeboten. Die Kosten werden von der Vereinsfamilie getragen.
Foto: TSV - Integrationsministerin Emilia Müller (Mitte), Regierungspräsident Rainer Haselbeck (2.v.r.) und Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich (4.v.l.) gemeinsam mit den Preisträgern des Turn- und Sportvereins Taufkirchen sowie den Landtagsabgeordneten Rosi Steinberger (l.), Reserl Sem (3.v.r.) und Johanna Werner-Muggendorfer (r.), Landrat Michael Fahmüller (3.v.l.) und Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz (2.v.l.). Foto: Regierung von Niederbayern
Seit 2007 werden mit dem niederbayerischen Integrationspreis Initiativen und Projekte ausgezeichnet, die dabei helfen, die Integration von Migrantinnen und Migranten zu fördern - zum Beispiel in Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen und in der berufsbegleitenden Bildung oder ähnlichen Projekten.
Das Preisgeld von insgesamt 5.500 Euro hat das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration aus den vom Bayerischen Landtag bewilligten Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt.