Viele Agenturen wie z.B. die BILD Online (links) verbreiten heute (20.04.) in großer Aufmachung einen Bericht des Magazins "FOCUS" über Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft (Ken Heidenreich) gegen den Wurtsfabrikanten und Präsidenten von Bayern München Uli Hoeneß (61).
Es geht um sein Konto in der Schweiz. Die Rede ist von Steuerhinterziehung. Hoeneß hat Selbstanzeige erstattet. Auch Ministerpräsident Horst Seehofer, der heute (20.04.) seit 16.30 Uhr bei der Wochenblatt-Gala (40 Jahrfeier) im Landshuter City-Center Ehrengast ist, weiß seit längerer Zeit von den brisanten Ermittlungen gegen die Lichtgestalt des Deutschen Sports. Laut Abendzeitung geht es sogar "um mehrere hundert Millionen Euro".
"Ja, ich habe seit Wochen von den Ermittlungen Kenntnis", so Seehofer (62) gegenüber der Abendzeitung-Online. Seehofer: Uli Hoeneß werde sicher nicht anders behandelt wie jeder andere Steuerzahler mit Konten im Ausland. Das herrschaftliche Anwesen der Familie Hoeneß am Tegernsee soll bereits vor Wochen durchsucht worden sein.
Laut "Focus" habe Hoeneß bereits im Januar Selbstanzeige erstattet. Damit kann man üblicherweise erreichen, dass die Nachzahlungs-Forderungen des Finanzamts weitaus geringer ausfallen.Laut Abendzeitung habe der Präsident und Wurtsfabrikant bereits mit der Selbstanzeige mehrere Millionen Euro freililig an das Finanzamt bezahlt. Die beiden Kinder der Eheleute Hoeneß, Sabine und Florian, führen mittlerweile die 1985 gegründete Wurstwarenfabrik Hoeneß/Weiß (HoWe KG).
Uli Hoeneß stammt aus Ulm, aus einer schwäbischen Metzgerfamilie. Er war in seiner sportlichen Laufbahn unter anderem 1972 Europameister und dann Fußballweltmeister 1974 an der Seite von Gerd Müller, Paul Breitner und Franz Beckenbauer. 1976 beendete er nach nur 35 Länderspielen mit 27 Jahren seine aktive Laufbahn und wurde jüngster Bundesliga-Manager bei "Bayern". 1982 überlebte er als einziger einen Flugzeugabsturz.
Uli Hoeneß, der gern auch zu allen möglichen politischen Tagesthemen Stellung bezieht, ist auch Mitbegründer der Dominik-Brunner-Stiftung, die unter anderem für das Landshuter Bürgerhaus einen beträchtlichen finanziellen Betrag zur Verfügung gestellt hat. Am 5. Mai feiert das Bürgerhaus zusammen mit dem FC Eintracht ein großes Stadtteilfest inclusive ein Fußballmatch gegen eine Promi-Elf. .Die Veranstalter hoffen auch auf einen Besuch von Hoeneß.
Beim heutigen Bundesliga-Match der Bayern in Hannover war Hoeneß nicht im Stadion. Am Sonntag ist Sportdirektor Matthias Sammer bei Jörg Wontorras Sportstammtisch um 11.00 Uhr für die "Bayern" bei "Sport eins".
Inzwischen gibt es auch bereits die erste Wertung aus der SPD. Landesvorsitzender Florian Pronold erklärte, Hoeneß könne "ab sofort nicht mehr as Vorbild gelten". Sarkastisch kritisch äußerte sich auch der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Oberbürgermeister Christian Ude.
In der ARD-"Tageschau" wurde heute bereits groß berichtet. Ein weiterer Bericht über die Hoeneß-Millionen auf Schweizer Konten ist heute Abend im ZDF-Sportstudio zu erwarten und die Sonntagszeitungen - Die Welt am Sonntag sowie Bild am Sonntag - werden sicher auch groß berichten. /hs