Das Ziel war ehrgeizig, und als die Petition am 23.Juli online gestartet wurde, war nicht absehbar, ob sich 10 000 Bürgerinnen und Bürger offen und mit vollständiger Adresse gegen die Aufnahme der Autobahn B 15 neu in den Bundesverkehrswegeplan eintragen würden.
Umso größer war die Freude bei den Initiatoren, dem Verein der Gegner der B 15 neu, von Bund Naturschutz und zahlreichen Bürgerinitiativen von Essenbach bis Rosenheim, dass das Ziel schon zehn Tage vor dem Ende der Zeichnungsfrist erreicht wurde. Am Stichtag waren es dann genau 12.343 Unterschriften, davon 11.485 aus Bayern. Zusätzlich waren 159 Postkarten und 254 Sammelbögen bei Gisela Floegel von zahlreichen Aktiven eingegangen.
Nötig geworden war die Petition an den Deutschen Bundestag, weil die bayerische Staatsregierung die Autobahn für den Bundesverkehrs-wegeplan angemeldet hatte, obwohl sich in der vorgezogenen Öffentlichkeitsbeteiligung eine überwiegende Mehrheit, darunter auch Gemeinden und Landkreise dagegen ausgesprochen hatte.
Die Petitionsunterstützer hatten sich aber nicht nur wegen der großflächigen Landschaftszerstörung, dem immensen Flächenverbrauch der über 100 km langen völlig neuen Trasse und der Zerschneidung von Natur und Wasserschutzgebieten ablehnend geäußert.
Mit dem Hinweis auf Alternativen, wie der Versatzlösung über die Flughafenosttangente, und dem Ausbau der bestehenden B 15 mit Ortsumfahrungen in Landshut, Taufkirchen und Dorfen, hatten sie verkehrstechnisch sinnvolle Lösungen aufgezeigt. Dazu gehörten auch die schon Jahrzehnte alten Pläne für den Bahnausbau München- Mühldorf-Freilassing und Landshut-Plattling.
Große Unterstützung für die Petition kam auch aus dem Landkreis Rosenheim, wo sich der Kreistag ebenso klar für die Streichung der vierspurigen B 15 neu aus dem Bundesverkehrswegeplan und stattdessen für den Ausbau der bestehenden B 15 ausgesprochen hatte, insbesondere nachdem die von der B15 neu unabhängige zweispurige Westumfahrung von Rosenheim mittlerweile im Bau ist.
Die gesammelte Petition Stop b 15 neu südlich der A 92 wird dem Bundesverkehrsministerium bzw. dem zuständigen Verkehrsausschuss übergeben. Da es aber zur Zeit nur eine geschäftsführende Regierung gibt, und bisher nicht klar ist, wer der zuständige Ansprechpartner sein wird, wird die Petition erst zu einem späteren Zeitpunkt übergeben.