In den bayerischen Betrieben verändert sich die Altersstruktur der Arbeitnehmer signifikant in eine Richtung: Die Zahl der älteren Arbeitnehmer steigt stetig an. Vor zehn Jahren war nicht mal jeder fünfte Arbeitnehmer 50 Jahre oder älter. Im vergangenen Jahr war es bereits mehr als jeder vierte. Demnach stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer ab 50 Jahren in diesem Zeitraum um 41,5 Prozent.
Das ergab eine Auswertung der Krankenkasse IKK classic anhand von Zahlen der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Bei den über 60jährigen kam es sogar zu einer Steigerung von fast 90 Prozent.
Im bayernweiten Vergleich haben die oberbayerischen Betriebe eine vergleichsweise junge Belegschaft. Nur 25,8 Prozent der Arbeitnehmer sind älter als 50 Jahre, gefolgt von der Oberpfalz mit 27,6 Prozent. Über dem bayerischen Durchschnitt von ebenfalls 27,6 Prozent lagen die Regierungsbezirke Niederbayern mit 27,9 Prozent, Schwaben mit 28,3 Prozent und Mittelfranken mit 28,5 Prozent. Ober- und Unterfranken hatten mit jeweils 30,1 Prozent den höchsten Anteil älterer Beschäftigter.
Gerade ältere Arbeitnehmer reagieren auf die Ansprüche und Belastungen der Arbeitswelt ganz anders als jüngere. „Ältere Beschäftigte sind oft länger krankgeschrieben, jüngere dagegen kürzer aber häufiger", so Karl Simon, Landesgeschäftsführer der IKK classic in Bayern. Ein Arbeitnehmer ab 60 Jahren fehlt durchschnittlich an 24 Tagen, rund viermal so lange wie ein Kollege unter 20 Jahren.
„Die Gesunderhaltung der Mitarbeiter durch die betriebliche Gesundheitsförderung, vor allem bei der älteren Belegschaft, erhält in der Arbeitswelt eine immer größere Bedeutung. Arbeitgeber, die auf gesundheitsfördernde Maßnahmen setzen, binden langfristig ihre Arbeitnehmer an sich. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels kann dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein", erklärt Simon. Die gesetzlichen Krankenkassen halten im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung verschiedene Angebote für Betriebe bereit und unterstützen sie bei der Durchführung.