In Deutschland sterben jährlich über 59.000 Menschen an Herzinfarkt. In Landshut sind es ca. 200 Personen. Oft genug hätten die Patienten bei schneller Reaktion und dem Ruf des Rettungsdienstes über die 112 ge- rettet werden können. KLINIKUM und Herz- stiftung machen deshalb ein Jahr lang mit der Kampagne „Landshut gegen den Herz- infarkt" darauf aufmerksam, um die Zahl der Herzinfarkttoten zu senken.
„Etwa jeder dritte Herzinfarktpatient stirbt in Deutschland, bevor er die Klinik erreicht, weil zu lange gewartet und so eine rechtzeitige Behandlung verhindert wurde", sagt Prof. Dr. Stephan Holmer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II für Kardiologie und Pneumologie. Es kann beim Herzinfarkt jederzeit zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (Kammer- flimmern) kommen, die in wenigen Minuten zum Tod führen können. Bei vielen ist die Hemmschwelle, den Notruf zu wählen, aber zu hoch. Allerdings kann nur der Rettungsdienst mittels Defibrillator den Patienten vor dem plötzlichen Herztod schützen. „Dabei verfügt die Region über eine gut funktionierende Rettungskette zwischen Rettungsdiensten und den Kliniken. Je eher wir einen Herzinfarktpatienten in der Klinik behandeln, desto mehr Herzmuskel und damit auch Pumpkraft des Herzens können wir erhalten", so Prof. Dr. med. Stephan Holmer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II im Klinikum Landshut.
Mit dem Start der Informationskampagne „Landshut gegen den Herzinfarkt" klären das Klinikum Landshut, die Deutsche Herzstiftung, die AOK, das Bayerische Rote Kreuz, Rehavital, die VHS und die Stadtwerke über den Herzinfarkt auf und intensivieren ihre Bemühungen um eine bessere Herzinfarktversorgung in Landshut. „Durch umfangreiche Aufklärungsarbeit wollen wir zur Verkürzung der Prähospitalzeit – der Zeit zwischen Schmerzbeginn und Klinikankunft des Patienten – und damit zur Senkung der Herzinfarkt- sterblichkeit beitragen", sagt der Kardiologe Prof. Holmer, der auch im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung sitzt.
Das Aktionsbündnis informiert in den kommenden Monaten über den Herzinfarkt, Infarkt-Alarmzeichen richtiges Notfallverhalten und Notruf 112 auf Plakaten, Aufklebern an Bussen und in mehreren Tausend Info-Faltblättern. Auch soll die Kampagne mit Vortrags- veranstaltungen das Bewusstsein in der Bevölkerung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen generell stärken und über Ursachen, Beschwerden, Möglichkeiten der Herzinfarktvorbeugung und –behandlung aufklären. Weitere Aktionspartner sind die Stadt Landshut, die als Schirmherrin fungiert, die Stadtwerke, die AOK, die Volkshochschule Landshut, Rehavital Gesundheitssport und das Bayerische Rote Kreuz.
Nach dem gestrigen Festakt im Klinikum Landshut startet die Kampagne am Samstag, dem 10.11.2012, von 9:30 bis 15 Uhr mit einem großen Herztag, der im Klinikum ausgerichtet wird. Im Rahmen von Aktionen, Vorträgen und Demonstrationen können sich die Besucher viele Tipps zur Prävention holen und wie im Notfall reagiert werden soll.
Infarkttypische Alarmzeichen des Herzinfarkts sind leicht zu erkennen: Schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer und Oberbauch ausstrahlen können. Auch ein starkes Engegefühl, heftiger Druck und ein Brennen im Brustkorb gehören dazu. Schweißausbruch, Übelkeit und Atemnot sind häufige Begleiterscheinungen.
Im Bild oben von links: Günter Schmidt, Leiter des Herzinfarktbüros der Region Landshut, Prof. Dr. Stephan Holmer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II, und Schirmherr Oberbürgermeister Hans Rampf mit einem Spendenscheck der weiteren Aktionspartner von „Landshut gegen den Herzinfarkt"