Landshut (07.12.2017) Lange Zeit galt ein implantierter Herzschrittmacher als eine absolute Kontraindikation für die Durchführung von kernspintomographischen Untersuchungen (MRT), da die Magnetwellen des MRT die Funktion des Schrittmachers langfristig beeinträchtigen können.
Zur neuen Generation von Herzschrittmachern gehören heute aber Geräte, die so modifiziert wurden, dass diese MRT-fähig sind. „Daher werden seit 2016 am Krankenhaus Landshut-Achdorf bei Patienten, die einen Herzschrittmacher benötigen, außschließlich MRT-taugliche Geräte implantiert“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Zrenner, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin am Krankenhaus Landshut-Achdorf.
Die neuen Herzschrittmacher, die bisher nur in wenigen Kliniken eingesetzt werden, sind so gestaltet, dass sie von den Magnetfeldern im MRT weder beeinträchtigt noch beschädigt werden. Dies ermöglicht dem Radiologen und Kardiologen die Durchführung einer Untersuchung mittels MRT mit relativ geringem Aufwand. „Voraussetzung ist jedoch, dass elektrophysiologisch geschulte Ärzte vor und nach Durchführung des MRT den Schrittmacher entsprechend programmieren“, so Prof. Dr. Zrenner.
Die MRT-tauglichen Herzschrittmacher, die am Krankenhaus Landshut-Achdorf implantiert werden, sind zwar im Einkauf wesentlich teurer, bringen aber für den Patienten einen entscheidenden Vorteil mit: MRT-Untersuchungen sind in Zusammenarbeit zwischen Kardiologie und Radiologie möglich, insbesondere dann, wenn es um Fragestellungen außerhalb des Brustkorbs geht, beispielsweise um Kniegelenk oder Kopf. Damit ist der Aufpreis der MRT-tauglichen Schrittmacher gut investiert: Er kommt nämlich langfristig dem Wohl des Patienten zugute.
Bild obn: Die Kardiologie am Krankenhaus Landshut-Achdorf setzt auf MRT-taugliche Herzschrittmacher, v.l. Oberarzt Stefan Borov; Oberarzt Dr. Josef Dietl, der Chefarzt des Instituts für Radiologie PD Dr. Konstantin Holzapfel, der Chefarzt der Medizinischen Klinik I Prof. Dr. Bernhard Zrenner, Oberarzt Dr. Josef Haimerl; Leitender Oberarzt Dr./Univ. Stylianos Pyxaras und Oberarzt Dr. Herribert Pavaci
Bildquelle: LAKUMED Kliniken