Dr. Jörg Felber, Prof. Dr. Igors Iesalnieks, Felicitas Ackermann, Helga Zimmer, Michael Beyer, Harald Engelhardt und Dr. Karl Zeilner (v.l.). - Foto: LAKUMED Kliniken
Landshut – pm (22.10.2019) Knapp 70 Interessierte folgten am Samstag der Einladung der LAKUMED Kliniken zum dritten Arzt-Patienten-Seminar über Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen (CED). Im Rahmen der Veranstaltung informierten Ärzte in diesem Jahr besonders über chirurgische Möglichkeiten bei CED sowie über die richtige Ernährung für Betroffene.
Dr. Jörg Felber, leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik II am Krankenhaus Landshut-Achdorf, Harald Engelhardt, Kindergastroenterologe am Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut und Dr. Karl Zeilner, niedergelassener Gastroenterologe aus Ergolding, veranstalteten das dritte Arzt-Patienten-Seminar über Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen. „Es freut uns ganz besonders, dass wir wieder verschiedene Referenten für die Veranstaltung gewinnen und Ihnen so auch in diesem Jahr ein spannendes Programm bieten können“, begrüßte Dr. Felber die zahlreichen Besucher.
Zu Beginn der Veranstaltung sprach Michael Beyer vom Landesverband der Deutschen Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung und stellte die verschiedenen Arbeitskreise und Schwerpunkte der DCCV e.V. vor. „Jeder ist herzlich willkommen, sich selbst einzubringen und ehrenamtlich tätig zu werden“, so Beyer. Anschließend sprach Helga Zimmer von der Selbsthilfegruppe CED über die Organisation der Gruppe „Charme eines Darms“ und lud zu den regelmäßigen Treffen jeden dritten Montag im Monat um 18 Uhr in der Maistraße 8 in Landshut ein.
Im Rahmen des ersten Experten-Vortrags referierte Prof. Dr. Igors Iesalnieks, Leitender Oberarzt der Allgemein-, Viszeral- und Endokrinen Chirurgie an der München Klinik Bogenhausen, über chirurgische Möglichkeiten bei einer Chronisch Entzündlichen Darmerkrankung. Viele CED-Patienten werden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal operiert. „Doch verstehen Sie diesen Vortrag nicht als Werbung für eine OP, sondern als Rechtfertigung“, erklärte Prof. Iesalnieks. Eine Operation könne die Erkrankung nicht heilen. Sie komme erst dann in Frage, wenn die Beschwerden der Patienten durch Medikamente nicht mehr gelindert werden können. Oft können dann Schmerzen, Blähungen, Kraftlosigkeit und Müdigkeit durch einen Eingriff verringert werden. „Das ist der Sinn der OP: Dass es Ihnen danach besser geht!“, so Prof. Iesalnieks.
Felicitas Ackermann, Enterostoma-Therapeutin am Krankenhaus Landshut-Achdorf, sprach anschließend über das Stoma – darunter wird eine künstliche Öffnung am Bauch verstanden, wodurch Ausscheidungen des Darms abgeführt werden können. Manchmal ist diese Maßnahme bei CED-Patienten entweder vorübergehend oder auch dauerhaft notwendig. Ackermann ging dabei auf ihre Aufgaben als Stomatherapeutin ein und erklärte, was bei einem künstlichen Darmausgang zu beachten sei. Gleichzeitig machte sie deutlich, dass ein normales Leben auch mit Stoma möglich sei.
Im letzten Vortrag des Arzt-Patienten-Seminars referierte Harald Engelhardt über den Zusammenhang von Ernährung und CED. „Die Ernährung ist einer der wichtigsten Faktoren, der unsere Gesundheit beeinflusst“, erklärte Engelhardt. Dabei könne die richtige Kost das Risiko einer Chronisch Entzündlichen Darmerkrankung in einem gewissen Umfang senken. „Empfohlen werden können ganz klar Gemüse, Obst, Ballaststoffe, gute Öle und Fisch“, so Engelhardt. Hingegen sollten rotes Fleisch, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Fertigprodukte nur in geringeren Maßen genossen werden.
Im Anschluss an die Vorträge nutzten viele Besucher die Möglichkeit, Fragen zu ihrer persönlichen Krankheitsgeschichte an die Experten zu stellen.