Die Seniorenbeauftragte Janine Bertram, hier im Bild mit Landrat Dreier, hat "haarsträubende Vehaltensweisen" festgestellt, auch bei Älteren.
Landkreis Landshut.- pm (03.04.2020) Die allermeisten Bürger, und zwar aller Generationen, halten sich an die Bestimmungen und Verhaltens-Maßregeln, mit denen in Bayern die Ausbreitung des Corona-Virus soweit wie möglich eingedämmt werden soll.
Dass etliche jugendliche Rowdys sich verantwortungslos verhalten – davon wissen Polizei, aber auch andere Behörden und viele Bürger in diesen Tagen ein bitteres Lied zu singen.
Leider verhält sich eine – zumindest erschreckende – Zahl auch von älteren Bürgern nicht verantwortungsvoll: Bei Janine Bertram, der Senioren-Beauftragten des Landkreises Landshut, mehren sich Berichte über sorgloses, manchmal haarsträubendes Verhalten von einer Reihe von älteren Mitbürgern, die ja als Risiko-Gruppe in erhöhtem Maße des Schutzes vor dem Virus bedürfen und denen die Schutzmaßnahmen in besonderer Weise gelten.
Sträflicher Leichtsinn: Folgen können jeden treffen
Da hielten einige, weil die Sonne so schön scheint, ein Schwätzchen über den Gartenzaun, ohne auf irgendeinen Mindestabstand zu achten. Da drängten sich Kunden in kleinen Geschäften oder an Supermarkt-Kassen eng aufeinander oder brächten einen einzelnen Brief zur Post, anstatt ihn einfach in einen Briefkasten zu werfen: Solche und andere Beispiele seien ihr von Senioren-Beauftragten mehrerer Gemeinden und anderen ehrenamtlich in der Seniorenarbeit tätigen Personen geschildert worden, erklärt Janine Bertram.
Manche Leute, egal welchen Alters, hätten offenbar nicht begriffen, dass die Ausgangsbeschränkungen in Bayern und in Deutschland vor allem bedeuteten, dass die Menschen nur aus triftigen Gründen und wirklich wichtigen Anlässen wie Arztbesuchen, Lebensmittel-Einkäufen oder für den Weg zur Arbeit ihre Wohnungen verlassen sollen. Wer dagegen verstoße, gefährde sich und alle Mitmenschen, unterstreicht Bertram. Ein solches Verhalten sei sträflicher Leichtsinn, dessen Folgen jeden treffen könne.
Hilfsangebote annehmen: Infos in allen Medien
Sie wisse, wie schwer es gerade für ältere Menschen sei, Einsamkeit zu ertragen, führt die erfahrene Sozialpädagogin aus. Aber die Corona-Pandemie setze für alle andere Maßstäbe und Bedingungen: Janine Bertram und die Senioren-Beauftragten in den Landkreis-Gemeinden und landauf, landab appellieren daher mit Nachdruck an ältere Menschen, die Hilfsangebote der zahlreichen Organisationen und Initiativen zu nutzen, „von denen die Medien derzeit voll sind“, wie Bertram feststellt. Die Senioren-Beauftragte weist insbesondere darauf hin, dass eine Vielzahl von Wohlfahrtsverbänden auch weiterhin telefonisch erreichbar ist: Diese Verbände
bieten konkret an, dass betroffene Menschen sich ihnen bei Problemen, Ängsten und Sorgen anvertrauen.
Die „Landshuter Zeitung“ bringt täglich eine ganze Service-Seite mit Hinweisen für Einkaufshilfen; wertvolle Informationen dazu finden sich zum Beispiel auch auf der Internet-Seite des Landratsamts Landshut, www.landkreis-landshut.de, unter der Rubrik „Corona-Hilfe, Unterstützung und wichtige Infos“. Auch die Lieferdienste von vielen Firmen, von Bäckereien über Metzgereien bis zu Gaststätten könne und sollte man in Anspruch nehmen. Damit der Schrecken und die Einsamkeit für junge wie alte Menschen möglichst bald ein Ende findet.