Stadt und Landkreis Landshut - pm (03.04.2020) Obwohl die Zahl der Corona-Indexfälle täglich steigt, gibt es auch gute Nachrichten: Denn parallel können auch immer mehr genesene Personen, die die Virus-Erkrankung bereits überstanden haben, die häusliche Quarantäne verlassen. Bisher waren dies in Stadt und Landkreis Landshut 112 Personen, seit am 9. März 2020 der erste Corona-Fall festgestellt wurde. (Stand: 03. April 2020).
Die Genesenen erstrecken sich quer über alle Altersgruppen und die Region. Wie viele Personen täglich die Quarantäne verlassen können, variiert.
So sind letztlich rund 380 der aktuell 509 gemeldeten Corona-Fälle noch tatsächlich erkrankt. Damit relativiert sich auch in vermeintlich besonders betroffene Gemeinden das Bild: Denn wo viele Fälle sind, werden auch wieder viele Genesene wieder aus der häuslichen Quarantäne erlassen.
Für alle nachweislich infizierten Personen und ihre Kontaktpersonen ersten Grades (Personen, die im selben Haushalt wohnen oder mit denen nach Symptombeginn mehr als 15 Minuten direkter Kontakt bestand) hat das Gesundheitsamt eine häusliche Quarantäne angeordnet. Sie gilt sofort nach Eingang des positiven Testergebnisses und dauert zwei Wochen, sofern der Infizierte bis dahin keine Symptome mehr zeigt. Sollte dies aber doch der Fall sein, wird die Quarantäne nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt weiter verlängert.
Erst wenn sich der Betroffene gut fühlt und keine Beschwerden mehr hat, gilt er nach zwei Wochen als genesen. Auf einen zweiten Abstrich, der die überstandene Virus-Erkrankung auch faktisch beweisen würde, muss derzeit leider größtenteils verzichtet werden: Durch die flächendeckend überlasteten Labore dauert es mittlerweile mehr als sieben Tage, bis die Ergebnisse eintreffen; zudem sind die Testkapazitäten ebenfalls nur noch eingeschränkt verfügbar und konzentrieren sich auf die Ermittlung neuer Indexfälle, um so weitere Infektionen eindämmen zu können.
Die häusliche Quarantäne wird vom Gesundheitsamt mündlich (per Telefon) angeordnet und ist deshalb sofort gültig, selbst wenn noch kein schriftlicher Nachweis vorliegt. Aufgrund der Vielzahl an Bescheiden, die ausgestellt werden müssen (für jeden Infizierten, aber auch jede direkte Kontaktperson; derzeit sind es knapp 2.250), kann es zu etwas Wartezeit kommen, bis der Bescheid per Post zugestellt wird. Ein Zusenden per E-Mail ist aufgrund der Schriftformerfordernis nicht möglich. Wir bitten deshalb, von Nachfragen abzusehen, wann der Nachweis eintrifft. Das Dokument kann beim Arbeitgeber auch nachgereicht werden. Bei dringenden Angelegenheiten wenden Sie sich bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Bei medizinischen Fragen rund um SARS-CoV2 stehen von Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr erfahrene Ärzte telefonisch zur Verfügung. Sie erreichen das Bürgertelefon unter Tel. 0871 408-1805, -1806, -1807.
Die vom Landkreis veröffentlichten Zahlen beziehen sich stets auf die Stadt und den Landkreis Landshut – das Gesundheitsamt ist für beide Gebiete zuständig. So wird analog zu den Veröffentlichungen des Robert-Koch-Instituts für die Bundesrepublik und dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit für Bayern die absolute Zahl seit Beginn des Infektionsgeschehens im Gesamten veröffentlicht. Seit dem 9. März 2020 – an diesem Tag wurde der erste Fall bekannt – wurden 509 Bürgerinnen und Bürger aus der Region positiv auf das Corona-Virus getestet, 112 davon konnten aus der Quarantäne mittlerweile wieder entlassen werden. Es wurden 2.244 Kontaktpersonen ermittelt. Bisher sind 14 Personen verstorben, bei denen ein Zusammenhang mit COVID19 möglich ist. (Stand: 03. April 2020, 11.00 Uhr).
In den regionalen Krankenhäusern werden derzeit 101 Corona-infizierte Personen behandelt, davon werden 24 intensivmedizinisch betreut (Stand: 03.04.2020, 9.30 Uhr). Dies sind aber nicht nur Patienten aus dem Raum Landshut – auch Bürgerinnen und Bürger anderer Landkreise befinden sich in den regionalen Kliniken zur Behandlung (werden aber von einem anderen Gesundheitsamt als Indexfall gelistet). Vorsorglich werden alle Patienten mit einem Atemwegsinfekt, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, auf das Corona-Virus getestet. Ein großes Problem sind hier aber die fehlenden Laborkapazitäten – aufgrund der enormen Auslastung kann es mittlerweile mehr als sieben Tage dauern, bis das Testergebnis vorliegt. So lange bleibt der Patient auf einer eigenen, isolierten Corona-Station; auch wenn sich nach Eingang des Testergebnisses herausstellen sollte, dass der Patient sich nicht mit dem Virus angesteckt hat. In der Zwischenzeit ist dieser Platz aber dennoch faktisch wie statistisch belegt.