Jügen Königer, Ärztlicher Leiter Krankenhaus-Kooordination: "Die Situation in unseren Kliniken spitzt sich mehr und mehr zu!"
Landkreis landsdhut - pm (06.04.2021) Das zweite Osterfest in der Corona-Pandemie hat kaum für Entspannung gesorgt: Sowohl in den Kliniken als auch bei der Corona-Kontaktverfolgung und dem Impfzentrum herrschte unverändert Betrieb. In den Kliniken des Bereichs Rettungsdienst (zu dem neben Stadt und Landkreis Landshut auch die Landkreise Dingolfing-Landau und Kelheim gehören) wurde am Ostersonntag bei der Belegung der Covid-Intensivbetten mit 22 Patienten ein neuer Höchststand erreicht.
Das machte die Verlegungen innerhalb des Rettungsdienstbereiches, aber auch in andere Krankenhäuser in umliegende Regionen nötig. Heute ist die Zahl der Covid-Intensivpatienten auf 24 gestiegen und damit vier höher als zum Scheitelpunkt der zweiten Welle im Januar.
„Die Situation in unseren Kliniken spitzt sich mehr und mehr zu, sodass wir weitere Maßnahmen ergreifen müssen, um weitere Kapazitäten für Covid-Patienten und Notfälle zu schaffen“, erklärt der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordination, Jürgen Königer. Eine der ersten Maßnahmen ist die Reduzierung planbarer Operationen auf einen späteren Zeitpunkt – die Versorgung von Notfällen und Covid-Patienten wird zum größten Fokus. Denn unabhängig von Corona sind die Intensiv-Betten in den Krankenhäusern stark belegt – sei es durch Herzinfarkte, Unfallgeschehen oder Schlaganfälle, die, auch unabhängig von Corona, weiter tagtäglich passieren.
Die Kliniken noch lange versucht, geplante Operationen durchzuführen, damit hier kein großer Rückstau entsteht. Vor allem im Hinblick darauf, dass ein solcher Rückstau zwangsläufig zu zunehmenden akuten Fällen führt. Auch dies bindet viele Kapazitäten, sei es materiell durch Beatmungsplätze oder personell durch engmaschige Vor- und Nachbereitung der Eingriffe. Dieser Elektiv-Bereich kann nicht von heute auf morgen heruntergefahren werden, obwohl alle Kliniken diesen bereits deutlich eingeschränkt haben.
Weiterhin ist nicht die Ausstattung der limitierende Faktor – vielmehr wird Personal zur Versorgung der Patienten benötigt. Deshalb bittet der Ärztliche Leiter Krankenhauskoordination, Jürgen Königer, weiter an alle Pflegekräfte mit Intensiv-Erfahrung, die aktuell nicht in einem Krankenhaus arbeiten, sich zu melden, sollten Sie für wenige Wochen die Kliniken unterstützen können, egal in welchem zeitlichen Umfang. Er ist gerne bei der Vermittlung an die einzelnen Kliniken behilflich und steht auch bei Rückfragen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zur Verfügung. „Diese dritte Welle wird wohl die schwierigste für unsere Kliniken – dabei werden wir die Auswirkungen von Ostern erst in einigen Wochen zu spüren bekommen. Deshalb brauchen wir bereits jetzt jede helfende Hand.“