"Danke, emanzipiert sind wir selber!", so lautet der Titel des Buches von Frauen- ministerin Schröder, das sie aktuell mit großem Getöse in allen Medien vorstellt. Dem Titel nach zu urteilen, ist der CDU- Bundesministerin die Lebensrealität der Frauen in Deutschland, oder beispiels- weise einer Rentnerin in Niederbayern jedoch weitgehend unbekannt.
"Nach wie vor", so Rosi Steinberger, "ver- dienen Frauen in Deutschland im Schnitt 23 Prozent weniger als Männer".
Die durchschnittliche gesetzliche Rentenhöhe einer Frau in Niederbayern beträgt aktuell 440 Euro! "Danke, emanzipiert sind wir selber!" klingt aus dem Mund einer privilegierten Ministerin und Berufspolitikerin und unter Berücksichtigung der Tatsachen leider wie die Verhöhnung aller Frauen, die weniger verdienen, die bei der Rente schlechter gestellt sind, oder die bei Beförderungen nicht adäquat zum Zug kommen.
"Wenn Frau Schröder wenigstens Erfolge vorzuweisen hätte, wie sie die Situation der Frauen in Deutschland vorangebracht hat, könnte man ihre Ergüsse noch vielleicht relativieren" sagt Rosi Steinberger, Vorsitzende der niederbayerischen Grünen, "bei Christina Schröders bisheriger dürftiger Amtsbilanz ist das leider ein hoffnungsloses Unterfangen."
Der Grünen-Bezirksvorsitzende Erhard Grundl fügt hinzu, Frau Dr. Schröder sende die verheerende Botschaft "Ich kann nichts für euch tun. Frauen, denen es nicht so gut geht wie mir, die sind selber daran schuld." Die Bundesfamilienministerin verwechsle für sich selbst die Begriffe "Emanzipierung" und "Privilegierung"
Die beiden Bezirksvorsitzenden der Grünen fordern die Ministerin auf, endlich im ihr anvertrauten Ressort tätig zu werden: Frauen, die wegen der Kinder zuhause bleiben, sind heute genauso stark von ihrem Partner abhängig wie früher. Schlimmer noch: Sie fallen heute leichter als früher in die Armut, wenn der männliche Partner weg ist.
Der typische Lebensweg einer Frau in Niederbayern ist doch der: Nach einer guten Ausbildung und dem Einstieg ins Berufsleben wird geheiratet. Sobald das erste Kind kommt, bleibt die Frau zuhause. Der Mann übernimmt die Rolle des Ernährers. Nach einigen Jahren nimmt die Frau das Berufsleben wieder auf, aber nur halbtags, schließlich muss sie sich auch um den Haushalt und die Kinder kümmern.
Das kann alles wunderbar funktionieren. Doch wehe, wenn der Partner abhanden kommt, und das ist in jeder dritten Ehe der Fall. Nach dem neuen Unterhaltsrecht müssen Frauen ihren Lebensunterhalt selber verdienen, sobald die Kinder älter als drei Jahre sind. Das wird immer schwieriger, je länger eine Frau zuhause geblieben ist. Und spätestens bei der Rente wird es bitter. Dann droht in den meisten Fällen die Altersarmut. Schließlich hat in der Ehe immer nur der Mann gut verdient.
gez.
Rosi Steinberger,Kumhausen
Kreis- und Bezirksvorsitzende der Grünen