Am Mittwoch, 8. Mai, findet um 17:30 Uhr im Klinikum Landshut anlässlich des Tags des Schlaganfalls ein Patientenforum zum Thema „Schlaganfall" statt. Veranstaltungsort ist der Raum Hammerbach. An Schlaganfall erkranken in Deutschland jährlich 270.000 Patienten, wobei viele Patienten an bleibenden Folgen leiden. Er ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter.
Neben nicht beeinflussbaren Faktoren wie Alter, Geschlecht und erbliche Belastung, spielen behandelbare Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Vorhofflimmern, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und Alkohol eine bedeutsame Rolle. Einem Schlaganfall kann also vorgebeugt werden.
Da Schlaganfälle meist im Alter jenseits des 65. Lebensjahrs auftreten, ist aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung in den nächsten 40 Jahren mit einer Zunahme von Schlaganfallerkrankungen zu rechnen. Der Schlaganfall kann aber alle Altersgruppen treffen. 10 – 15 % der Schlaganfälle treten bei jungen Menschen auf, die noch voll im Berufsleben stehen, zudem erkranken jährlich etwa 300 - 400 Kinder an einem Schlaganfall.
Seit 2001 wird jedes Jahr am 10. Mai der Tag des Schlaganfalls begangen. Dieser wurde von der Deutschen Schlaganfallhilfe initiiert. Mit bundesweiten Aktivitäten möchte die Deutsche Schlaganfallhilfe das Bewusstsein über diese Erkrankung in der Öffentlichkeit schärfen, sowie konkret über das Krankheitsbild, seine Risikofaktoren und Warnsignale aufklären und Strategien zur Vorbeugung aufzeigen. Ein wichtiges Anliegen ist es zudem, Betroffenen und Angehörigen Mut zu machen, mit den Folgen dieser Erkrankung umzugehen und die Möglichkeiten der modernen Medizin und Rehabilitation zu nutzen.
Patienten mit akutem Schlaganfall werden heute idealerweise auf einer Stroke Unit behandelt. Dahinter verbirgt sich ein multiprofessionelles Team, das miteinander verwoben die Diagnostik, Überwachung, Akuttherapie und frühe Rehabilitation der Patienten durchführt. Mit diesem Behandlungs-Konzept konnte die Sterblichkeit an Schlaganfall und das Ausmaß einer bleibenden Behinderung wissenschaftlich belegt deutlich vermindert werden. Die Neurologische Klinik am Klinikum Landshut verfügt seit 2006 über eine sechs Behandlungsplätze umfassende Stroke Unit, die 2011 als erste überregionale Stroke Unit in Niederbayern nach den Richtlinien der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifiziert wurde. Zusätzlich hat das Klinikum ein Schlaganfallbüro mit regelmäßigen Sprechstunden eingerichtet, damit sich Betroffene und Angehörige Informationen einholen können und Unterstützung bei Problemen erfahren, die oft erst nach der Akutbehandlung auftreten.
Am Tag des Schlaganfalls veranstaltet die Neurologische Klinik ein Patientenforum zum Thema „Schlaganfall eine Volkskrankheit - Behandlung und Vorbeugung". Ergänzend wird die Arbeit des Schlaganfallbüros vorgestellt.
Bild: Prof. Dr. Josef Heckmann, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Klinikum Landshut