15 Jahre nach der Gründung des Freundeskreises Landkreis Landshut – Rayon Nowosibirsk gab es bei der turnusmäßigen Neuwahl einen Wechsel an der Vereinsspitze: Die 55jährige Sozialpädagogin Gabriele Becker wurde zur Vorsitzenden gewählt. Helmut Wimmer und Arno Wolf bleiben als stellvertretende Vorsitzende ein wichtiges „Pfund" im Verein.
Viele Vereinsmitglieder und Gäste hatten sich zur Jahreshauptversammlung in Ergolding eingefunden und auch die Marktgemeinde Ergolding hatte ihre stellvertretende Bürgermeisterin Annette Kiermeier entsandt, die in einem Grußwort dem Verein eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Völkerverständigung zuwies.
Welch hohe Wertschätzung der Freundeskreis durch seine vielfältigen Aktionen auch im russischen Generalkonsulat in München genießt, wurde durch den Besuch des Vizekonsuls Oleg Tyapkin deutlich. Er bedankte sich bei den Vereinsmitgliedern und der Vorstandschaft für die hervorragende Arbeit, die auf vielen Ebenen geleistet werde. Das Generalkonsulat werde auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite stehen und die nötige Unterstützung leisten, wenn es darum gehe, Projekte durchzuführen.
Rückblick auf ein aktives Vereinsjahr voller Begegnungen
In seinem Tätigkeitsbericht ließ Helmut Wimmer das abgelaufene Vereinsjahr Revue passieren. In fünf Vorstandssitzungen wurden zahlreiche Projekte geplant, wie beispielsweise der Besuch der sibirischen Folkloregruppe bei der Gautrachtenjugend in Vilsheim. Die Mittelschule Gerzen pflegt seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit dem Gymnasium Nr. 3 in Akademgorodok und konnte in diesem Jahr wieder eine Schülergruppe aus Sibirien in Gerzen begrüßen. Mit dem Caritas-Kinderheim in Nowosibirsk habe man Kontakt aufgenommen, Schwester Elisabeth sei zu Besuch in der Vilsbiburger Krankenpflegeschule gewesen und Arno Wolf sowie Luise Hausperger haben an der Fachtagung in Aachen teilgenommen. Hier sei ein neues Projekt des
Freundeskreises für Waisenkinder in Nowosibirsk in der Entwicklung, so Wimmer. Unter der bewährten Leitung von Arno Wolf konnte man auch in diesem Jahr wieder eine Mitgliederreise mit Station in Tyumen und Weiterfahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn anbieten. Die Hospitationsaufenthalte der Studentinnen der sibirischen Verwaltungsakademie (SibAGS) und die Fortbildung für Deutschlehrerinnen sei ein fester Bestandteil des jährlichen Programms, so Wimmer. Wie vielfältig und bereichernd so ein Gastaufenthalt auch für die deutsche Familie sein kann, stellte Wolfgang Golsch aus Essenbach mit einigen Bildern dar, der die junge Lehrerin Elena Adamenko in diesem Jahr für drei Wochen ihr Heim öffnete.
Dankbar für diese wunderbare Erfahrung der Partnerschaft
Helmut Wimmer blickt am Ende seines Tätigkeitsberichts auf die Entstehung der Partnerschaft und die Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingun- gen zurück. Im Verlauf der 20jährigen Partnerschaft fanden die Perestroika statt, die Währungsreform und die Demokratisierung. Es sei eine wunderbare Erfahrung gewesen, die Partnerschaft, der 1991 wenig Erfolgschancen eingeräumt wurden, mit Leben zu erfüllen. Der damalige Landrat Ludwig Meyer besiegelte die Partnerschaft mit den Worten: „45 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs und über 4 Jahrzehnte „Eiserner Vorhang" darf man diese ausgestreckte Hand der Versöhnung nicht ausschlagen". Dieser Satz habe ihn tief beeindruckt und geprägt und den Ausschlag für sein Engagement für diese Partnerschaft gegeben.
Helmut Wimmer bedankt sich bei Landrat Josef Eppeneder und beim russischen Generalkonsulat, beim Kultusministerium für die Zuwendungen bei der Lehrerhospitation, beim deutschen Konsulat in Nowosibirsk, bei den Mitgliedern für ihre Mitgliedsbeiträge und der Vorstandschaft für die Unterstützung und Zusammenarbeit. Sein Dank galt auch den Schulen und den Gemeinden im Landkreis, die immer wieder bereit seien, Hospitationsaufenthalte zu ermöglichen.
15 Jahre nach der Gründung des Vereins wolle er den Vorsitz in jüngere Hände abgeben, sei aber selbstverständlich bereit, noch aktiv im Verein mitzuwirken, so der 68jährige Bodenkirchener.
Gegen das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung von Ruth Müller gab es keine Einwände. Einen umfangreichen Kassenbericht legte Theresia Meier vor, die einwandfreie Kassenprüfung wurde von Josef Seidl bescheinigt und die Vorstandschaft einstimmig entlastet.
Die neue Vorstandschaft
Unter der Leitung von Josef Seidl, Gerhard Babl, Luise Hausperger und Inge Maier wurden die Neuwahlen zügig durchgeführt. Als Vorsitzende wurde Gabriele Becker gewählt, ihre Stellvertreter sind Helmut Wimmer und Arno Wolf. Die Kasse verwaltet künftig Ursula Beck und als Schriftführerin wurde wieder Ruth Müller bestätigt. Als Beisitzer wurden Theresia Meier, Maximilian Sailer, Gerhard Wetzstein, Michael Dietlmeier und Alfons Engl wieder in die Vorstandschaft gewählt. Für Stefan Pielmeier, der als Schulrat nun im Nachbarlandkreis Dingolfing tätig ist, wurde Maximilian Pfeffer in die Vorstandschaft gewählt. Und der mdeiale Aufruf vom August 2012, in dem es hieß: „Nachwuchs mit Fernweh gesucht" hat auch Wirkung gezeigt: Der 19jährige Student Valerian Thielicke aus Tiefenbach verstärkt als Beisitzer die Vorstandschaft. Als Chronist wird weiterhin Wolfgang Dechant tätig sein. Josef Nagl und Albert Maier wurden von den Mitgliedern zu Kassenprüfern gewählt.Helmut ,
"Helmut, Du hast Großartiges geleistet!"
Im Namen des Landkreises Landshut bedankt sich Kreisrat Josef Seidl für die Arbeit in dem Freundeskreis Landshut – Nowosibirsk. Als stellvertretender Landrat sei er 1991 in Sibirien dabei gewesen und erinnert sich deshalb noch an die Anfänge der Partnerschaft. Es ist ein Verdienst des Freundeskreises, dass die Partnerschaft in den vielen Jahren mit Leben erfüllt wurde. „Helmut, Du hast hierfür Großartiges geleistet, viel Freizeit investiert und Engagement eingebracht. Und dafür danken wir ganz herzlich", so Seidl.
Gedankt wurde auch den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Stefan Pielmeier, Manfred Leib und Inge Maier, die als „Mutter der Partnerschaft" stets eine hervorragende Unterstützung geleistet habe.
Mit Herzblut und Engagement ans Werk
Die neue Vorsitzende Gabriele Becker bedankte sich bei den Mitgliedern der Vollversammlung für das ausgesprochene Vertrauen bei der Wahl. Ihr Traum sei es schon als Jugendliche gewesen, Russisch zu lernen, das habe sie dann im Erwachsenenalter gemacht. Ihr Mann hätte ihr daraufhin 2003 eine Reise mit dem Freundeskreis nach Sibirien geschenkt. Und seitdem sei sie mit dem „russischen Virus" infiziert, merkte sie humorvoll an. „Die Schuhe, die ich heute übernehme, sind groß – sie müssen noch eingelaufen werden", so Becker.
Helmut Wimmer sei vor 15 Jahren ein Pionier gewesen und es sei eine große Herausforderung, in die Fußstapfen von Pionieren zu treten. Viel Herzblut,
Beharrlichkeit und eine Menge Mut waren wohl nötig, um den Verein in den letzten 15 Jahren zu führen. Sie sei entschlossen, ebenfalls Herzblut einzubringen und habe auch den nötigen Mut und die Beharrlichkeit dafür und freue sich auf die neue Aufgabe.
Im Bild oben: Sitzend von links die neue Vorstandschaft mit Vizekonsul Oleg Tyapkin, stellvertretender Vorsitzender Arno Wolf, die neu gewählte Vorsitzende Gabriele Becker (Mitte), stellvertretender Vorsitzender Helmut Wimmer, Kreisrat Josef Seidl. - Stehend von links Alfons Engl, Michael Dietlmeier, Maximilian Sailer, Valerian Thielicke, Ursula Beck, Theresia Meier, Annette Kiermeier (stv. Bürgermeisterin Ergolding); Ruth Müller und Gerhard Wetzstein.