Begonnen hatte alles bei einer Veranstal- tung der Grünen in Hohenthann. Dort hatte ein Tierarzt über die Auswirkungen der industriellen Schweinemast referiert. Viele Hohenthanner äußerten bei dieser Veran- staltung ihren lang gehegten Unmut über die Schweinedichte und die damit verbun- denen Auswirkungen und Beeinträchti- gungen in ihrer Gemeinde.
Aus dieser Stimmungslage heraus entstand die Idee, in Hohenthann Unterschriften zu sammeln. Dabei wollten die Initiatoren keinen Landwirt an den Pranger stellen. „Wir wollen keine pauschalen Schuldzuweisungen and die Landwirte richten. Aber wir wollen auch unserer Sorge um Grundwasserschutz und Lebensqualität in unserer Gemeinde Ausdruck verleihen", sagt Michael Kammermeier aus Unkofen. Die 3.850 Einwohner kleine Gemeinde Hohenthann hat jetzt bereits 60.000 Stellplätze für Mastschweine in riesigen Stallungen. Pro Jahr werden an die 200.000 Mastschweine produziert (Anm d. Red.) .
Der Text der Unterschriftensammlung trägt die Überschrift „Kein weiterer Schweinestall in Hohenthann". Aufgrund der bereits bestehenden Belastung wollen die Unterzeichner damit ein Signal geben, dass es nun genug sei. In nur zwei Wochen kamen so über 400 Unterschriften zusammen. Und es wird noch weiter gesammelt.
Am 1. August übergab eine Delegation aus Hohenthann und Kreisrätin Rosi Steinberger die Unterschriften an den stellvertretenden Landrat Josef Haselbeck. Dieser versprach den Hohenthannern, sich um ihr Anliegen zu kümmern. Gleichwohl machte Haselbeck darauf aufmerksam, dass die gültige Rechtslage es auch dem Landratsamt schwer mache, weitere Ställe zu verbieten. Deshalb kam man überein, diesen Sachverhalt auch dem Landwirtschaftsminister in München zu übermitteln. „Wir hoffen, dass wir auch eine Antwort bekommen, in der sich auch Lösungsansätze befinden", meinte Michaela Hödl. „Wir haben jedenfalls bewiesen, dass es nicht nur eine Hand voll „Querulanten" sind, die sich gegen die Zunahme der Schweineställe richtet. Mehr als 10 Prozent der Bevölkerung haben schließlich in kurzer Zeit unterschrieben.
Im Bild oben: Eine Abordnung der Hohenthanner Bürger und Kreisrätin Rosi Steinberger (re.) übergeben die Unterschriften an stellv. Landrat Josef Haselbeck (2. von links).