Altdorf: "Kaiser" Franz regiert wieder - Erst am 1.5.2014 Wechsel an der Rathausspitze

aa Franz Kainz BurgermeisterDie Marktgemeinde Altdorf verliert in lezter Zeit wieder leicht an Einwohnern. Zum 30. Juni 2011 waren es nur mehr 11.116. Doch Gesprächsthema Nummer eins ni der Marktgemeinde ist die wunderbare Heilung von Bürgermeister Franz Kainz (62). Seit Mitte Juli war der beliebte Rathauschef außer Gefecht. Die Ärzte hatten die Diagnose Krebs (Luftröhre) gestellt. Jetzt sitzt er wieder auf der Kommandobrücke im Rathaus.

Er hat auch bereits die erste Sitzung geleitet. Kainz wurfe demonstrativ mit Beifall begrüßt. Der "Chef" ist zwar deutlich dünner geworden, doch "Kaiser"  Franz, wie ihn manche titulieren, ist voller Tatendrang. 2008 wurde der damals 59-jährige CSU-Kandidat Nachfolger von Bürgermeister Josef Sehofer (SPD), der aus Altersgründen - weil über 65 -  nicht mehr kandidieren durfte. 

Franz Kainz gewann die Bürgermeisterwahl mit dem Slogan "erfahren, kompetent, zuverlässig" gegen den deutlich jüngeren SPD-Kandidaten Helmut Wild. Kainz, verheiratet, ein Kind,  war zuvor 12 Jahre Gemeinderat sowie 3. und 2. Bürgermeister der Marktgemeinde. Beruflich war er über 40 Jahre lang im Landshuter Baureferat tätig. Also ein Kommunalpolitiker mit reichlich praktischer Erfahrung.

Franz Kainz kann aus Altersgründen nur bis zum 30. April 2014 amtieren. Im März 2004 finden erneut Kommunalwahlen statt. Dann wird es wohl zu einem Duell des jetzt 2. Bürgermeisters Helmut Maier (CSU) gegen den derzeit 3. Bürgermeister Georg Wild (SPD) um den Chefposten im Rathaus kommen.

aa Fachmarktzentrum altdorfAltdorf steht vor großen Herausforderungen.  Am 20. Oktober war erster Spatenstich für das 7.600 Quadratmeter große Fachmarktzentrum (Planung rechts) an der Autobahnausfahrt. Ein Erlanger Immobilienunternehmen investiert dort 15 Millionen €uro. Die Landshuter Stadtväter betrachten derlei Projekte in den Stadtrandgemeinden mit größter Skepsis, weil Kaufkraft abgeschöpft wird.

Die Geothermie bestimmt die Zukunft

Das heiße Wasser, die Geothermie, wird für Altdorf wohl auf Jahre hinaus das Projekt sein, das die Zukunft der Marktgemeinde wesentlich bestimmen dürfte. Mittlerweile haben ja auch Bohrungen in Landshut Stadt ergeben, dass auch dort reichlich heißes Wasser für eine rentierliche Nutzung (Fernwärmenetz) vorhanden ist. Es könnte sogar zu einem Nutzungs-Wettlauf kommen.

Altdorf hat, wie die Stadt Landshut, einen Gewerbesteuerhebesatz von 380 Punkten. Bei der Grundsteuer B sind es nur 320 Punkte (Landshut hat kürzlich 410 erhöht). Die meisten Landkreisgemeinden haben weitaus niedrigere Gewerbesteuerhebesätze. Womöglich ist das mit ein Grund, warum Altdorf bei der Ansiedlung von Gewerbebetrieben, und damit bei der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, nur selten zum Zug kommt. 

Anfangs - 1971 - nur 5.000 Einwohner

Im Gegensatz zum fast gleichgroßen Ergolding ist Altdorf auch bei den Schulen weitaus schlechter dran. Keine Realschule, keine Sonderschule, kein Gymnasium. Der Grund: im benachbarten Furth befindet sich das Maristen-Gymnasium. Altdorf hat deshalt seine Bewerbung als Standort für das neue Landkreis-Gymnasium zurückgezogen.   

Zum 1. Januar 1971 wurde die Großgemeinde Altdorf aus den Ortschaften Eugenbach, Pfettrach und Altdorf mit damals zusammen 5.000 Einwohnern gebildet. 1990 waren es bereits 9.880. Derzeit rangiert Altdorf unter den 35 Landkreisgemeinden an vierter Stelle hinter Ergolding (11.832), Vilsbiburg (11.458)  und Essenbach (11.268)./hs