Am Schluss herrschte zwischen Stadt und Landkreis Landshut große Harmonie: In der letzten Sitzung des SPD-Unterbezirks erhielten die beiden Vorsitzenden der SPD aus Stadt und Landkreis Landshut, Anja König (42, re.i.B.) und Ruth Müller (45, li.i.B.) einstimmige Zustimmung. UB-Vor- sitzender Herbert Lohmeyer hatte die bei- den engagierten SPD-Frauen als Kandi- datinnen für die Landtags- und Bezirks- tagswahl 2013 im Stimmkreis Landshut vorgeschlagen.
Am 26. Januar sollen beide im Rahmen einer Stimmkeiskonferenz im Rottenburger Bürgersaal (14 Uhr) nominiert werden. Vorausgegangen waren in den letzten Wochen viele Gespräche im Kreisvorstand, Stadtvorstand und in der Kreistagsfraktion. In allen Gliederungen herrschte Einigkeit darüber, dass die beiden Frauen, die seit Jahren die wichtigen SPD-Gremien in Stadt und Landkreis Landshut leiten, kandidieren sollen.
Bundestagskandidat Harald Unfried betonte, dass man gemeinsam für die Positionen der SPD werben wolle, da die drei Wahlen für den Bundestag,
den Landtag und den Bezirkstag in enger zeitlicher Abfolge im Herbst 2013 stattfinden werden. Zusammen wolle man mit den Spitzenkandidaten
Peer Steinbrück und Christian Ude gute Ergebnisse erzielen.
Ruth Müller habe in den letzten Jahren bewiesen, dass sie eine Teamspielerin sei – die verantwortungsvolle und zeitintensive Aufgabe der Fraktionsvorsitzenden im Landshuter Kreistag habe sie zeitgleich mit der Führung des SPD-Kreisverbands gemanagt. Und so der Landkreis-SPD auf
vielen Ebenen ein Gesicht gegeben. Seit über vier Jahren sei sie zudem die stellvertretende Sprecherin des von ihr mitbegründeten SPD-Arbeitskreises Labertal, der sich über 15 Ortsvereine und fünf Landkreise erstrecke. Die von ihr mit initiierten zahlreichen Aktionen gegen Rechtsextremismus habe die SPD bundesweit im vergangenen Jahr mit dem „Wilhelm-Dröscher-Preis" beim Parteitag in Berlin gewürdigt. Dass die verheiratete 45jährige Kreis- und Gemeinderätin aber auch im gesellschaftlichen Leben verankert sei, könne man auch an ihren verschiedenen Vereinszugehörigkeiten erkennen. Ob BRK, Bund Naturschutz, Kolping oder AWO – in vielen Vereinen sei sie dabei.
Im Freundeskreis Landshut-Nowosibirsk wirkt die SPD-Politikerin auch auf internationaler Ebene – als Schriftführerin sei sie zuständig für die
Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. In ihrer Heimatgemeinde Pfeffenhausen ist sie Gründungsmitglied des Partnerschaftsvereins und habe dafür 2008
auch die bundesweite Auszeichnung des „DEMO-Kommunalfuchses" erhalten.
Bei den Kirchenvorstandswahlen der evangelischen Christen im Oktober sei die Pfeffenhausenerin wieder gewählt worden. „Mir war es immer wichtig, neben Kindererziehung und Beruf auch politisch und ehrenamtlich tätig zu sein", so Ruth Müller in der Vorstandssitzung. Nur so könne man die Balance halten und erfahre die Sorgen und Nöte der Menschen in ihrem täglichen Umfeld. Und nur so könne man dann auch die Interessen der
Bevölkerung in den politischen Gremien glaubwürdig vertreten. Politisch habe sie schon viele Erfahrungen sammeln können, ihre erste
Kreistagskandidatur habe sie bereits mit 22 Jahren gestemmt und sei nun bereits seit 16 Jahren in diesem Parlament vertreten. „Nach dieser soliden Grundausbildung freue ich mich auf die Herausforderung der Landtagskandidatur." Unsere Region braucht eine Vertreterin im Landtag, die für Stadt und Landkreis tätig ist, gaben ihr die SPD-Mitglieder als Auftrag mit.
Die Vorsitzende der Landshuter SPD, Anja König, wird für die Direktkandidatur des Bezirkstages vorgeschlagen. Die 42-Jährige habe sich seit ihrem Eintritt in die SPD als Quereinsteigerin vor acht Jahren ununterbrochen engagiert, hieß es von Seiten des Unterbezirksvorstandes. Über den Vorstand im Ortsverein Wolfgang/Bayerwald hinaus habe sie sich zwischenzeitlich im Vorstand des Stadtverbandes, des Unterbezirkes Landshut bis hin im Bezirksvorstand Niederbayern immer für die Grundwerte der Sozialdemokratie eingesetzt. Durch ihre über 21 jährige berufliche Tätigkeit und nunmehr seit fünf Jahren als Leiterin der Betriebskrankenkasse VBU für die Regionen Landshut und Straubing erfahre sie täglich, was es heißt, nach jahrzehntelanger Arbeit mit einer Niedrigrente auszukommen. Deshalb liege ihr besonders ein gesetzlicher und flächendeckender Mindestlohn und eine lebensstandardsichernde Rente wie auch eine für alle zugängliche gute und zeitgemäße Gesundheitsversorgung am Herzen.
Die alleinerziehende Mutter zweier Kinder sei auch überparteilich auf kommunaler Ebene sehr aktiv und setze sich so für das Gemeinwohl ein.
Als Sprecherin der Arbeitsgruppe „Erziehung, Bildung und Gesellschaft" der lokalen Agenda 21, im Vorstand des Vereins Bund Berliner – Freunde
Berlins e.V. und in der Arbeitsgruppe „Verkehr" der sozialen Stadt Nikola bringe sie ihre sozialen Kompetenzen ein. Die Unterstützung von gemeinnützigen Vereinen vor Ort wie zum Beispiel die Arbeiterwohlfahrt, die FALA oder Freundeskreis Stadtmuseum Landshut e.V. seien eine
Selbstverständlichkeit wie auch die aktive Mitarbeit und Unterstützung des Bündnisses für Atomausstieg und des Bündnisses für bezahlbares
Wohnen in Landshut. „Meine Wahlheimat Landshut und ganz Niederbayern sind mir in den vergangenen 17 Jahren sehr ans Herz gewachsen. Ich
könnte mir keine andere Heimat mehr vorstellen. Es ist mir ein Bedürfnis, dies mit einer Kandidatur für den Bezirkstag zu bestätigen, um mich noch
mehr für unsere Region einsetzen zu können." erwiderte König auf die Frage ob sie für eine Kandidatur zur Verfügung stünde.
Die Stimmkreiskonferenz erhofft sich von diesen Personalentscheidungen, die am Samstag, 26. Januar um 14.00 Uhr im Bürgersaal Rottenburg
offiziell bestätigt werden sollen, einen positiven Schub für die wichtigen Wahlen im Herbst nächsten Jahres.
Im Bild oben: Die beiden Unterbezirksvorsitzenden Harald Unfried (Mitte) und Herbert Lohmeyer gratulieren Ruth Müller (links) und Anja König zur einstimmigen Nominierung.