In einer Presserklärung antwortet der erste Vorsitzende des Vereins Stolpersteine e.V., Konrad Haberberger, auf eine Pressemitteilung der CSU, ob sich hinter der Initiative parteipolitische Arbeit verbirgt?
Dem in der Pressemitteilung der CSU dargestellten Sachverhalt, dass die sensible Thematik der Verlegung von Stolpersteinen und der Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus im Kontext mit dem heute vorherrschenden Rechtsextremismus ein sensibles Thema ist und dass hier keine einseitige politische Vereinnahmung stattfinden darf, können wir nur zustimmen.
Der Vereinsgründer Konrad Haberberger hat zur Gründungsversammlung am 11. Januar öffentlich eingeladen und damit die Arbeit des Vereins vom ersten Tag auf die breite Basis unserer Gesellschaft gestellt. Es war sehr erfreulich, dass an der Gründungsversammlung auch zwei Vertreter der CSU-Stadtratsfraktion teilgenommen haben. Umso unverständlicher ist es für den Vorstand des Vereins, dass von Seiten der CSU-Kreisvorstands gewarnt wird, dass das Thema einseitig politisch verwandt wird.
Dem Verein Stolpersteine e.V. ist es sehr wichtig, dass alle demokratischen Kräfte in Landshut in der Auseinandersetzung gegen den Rechtsextremismus parteiübergreifend zusammenarbeiten. Umso begrüßenswerter wäre es, dass sich auch die CSU an dieser für die Demokratie wichtigen Arbeit beteiligt. Betrachtet man nämlich den stark anwachsenden Rechtsextremismus in Ostbayern, so sind alle demokratischen Kräfte gefordert, gegen diese Entwicklung gemeinsam anzukämpfen.
Ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit wird es in Zukunft auch sein, dass die Bildungsarbeit gegen Rechtsextremismus voran gebracht wird und Angebote für den schulischen Bereich, wie aber auch für den Jugendarbeitsbereich entwickelt werden.
Der Vorstand sieht die Vereinsarbeit in enger Kooperation mit den Schul AG's gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Er begrüßt auch ausdrücklich, dass die Ursprungsidee von der Schul AG des Hans-Leinberger-Gymnasiums in den Stadtrat eingebracht wurde. Die Arbeit des Vereins Stolpersteine für Landshut e.V. ist als Fortführung dieser Idee zu sehen und es sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich ebenfalls zu diesem sehr wichtigen Thema einzubringen.
Landshut, 17. Februar 2012
gez.
Konrad Haberberger