Kumhausen. Knapp zehn Prozent der 3600 wahlberechtigten Gemeindebürger von Kumhausen haben bis heute (Dienstag, 6.03., 9.30 Uhr) bereits per Briefwahl gewählt. Das sind 350 Stimmen. Natürlich werden auch diese Stimmzelttel erst am Wahlsonntag, 11. März, nach 18 Uhr ausgezählt.
Wahlleiter Stefan Ableitner erwartet ca. 500 Briefwahlstimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei der letzten Bürgermeisterwahl bei 68 Prozent. Die Kumhausener gehen gern zur Wahl.
Der Wahlkampf selbst verläuft bisher ausgesprochen fair. Persönliche Angriffe kommen praktisch nicht vor. Die Wahlprogramme unterscheiden sich bei den großen Themen kaum. FW-Kandidat Thomas Huber (er wird am Freitag 40) hatte zwar bei seinen drei Wahlversammlungen die jeweils meisten Besucher, doch bei unserer Wahlumfrage liegt er abgeschlagen auf Rang drei. Überraschend führt bei der Umfrage der CSU-Seiteneinsteiger Markus Hunger (er wird am 2. April 30). Die grüne Kandidatin Rosi Steinberger (sie wird am Freitag 52) liegt klar vor Huber auf Platz zwei. 396 haben bei unserer Abstimmung bisher mitgemacht. Die Fragestellung lautet: "Wer wird Ihrer Meinung nach am 11. März neuer Bürgermeister in Kumhausen?"
Kumhausen ist derzeit in aller Munde, auch in Landshut-Stadt und in den übrigen 34 Landkreisgemeinden. Markus Hunger könnte, falls er Erfolg hat, für eine Welle von ganz jungen Bürgermeister-Kandidaten sorgen, auch in Landshut-Stadt.
Am häufigsten wird in Kumhausen diskutiert, ob Rosi Steinberger nicht doch 2013 zum Landtag kandidieren wird. Sie selbst dementiert ebenso fleißig. Die von Bauexperte Thomas Huber genannten Baukosten von nur 2,2 Mio. Euro für eine Mehrzweckhalle nennt CSU-Kandidat Hunger illusorisch niedrig. Er muß sich wiederum sagen lassen, das wohl die Ansiedlung eines Baumarktes wenig realistisch sei. Gleiches gelte für den Bau einer Realschule in Kumhausen. Das würde zudem Landshut-Stadt ebenso wenig gefallen wie der derzeitige Bau eines Gymnasiums in der anderen Vorstadtgemeinde Ergolding.
Die pominentesten Wahlhelfer hat eindeutig Markus Hunger. Landrat Eppeneder, MdL Goderbauer, MdB Götzer und OB Hans Rampf waren schon mit dem Jungspund Huber im Wahlkampfeinsatz. Heute, Dienstagabend, kommt erneut der Landshuter Rathauschef zum Wahlkampffinale des CSU-Kandidaten ins Gasthaus Bauer, wo am Freitagabend Rosi Steinberger bereits ein virtuoses Wahlkampffinale vor weit über 100 Besuchern bestritten hat. Sie lädt am Mitwoch, 7. März, noch zu einem eher zünftigen Abend mit Sepp Fleck unter dem Motto "Boarisch gsunga" in den Gasthof Beck, Obergangkofen ein, wo sie auch am Sonntag ihre Wahlparty hält.
FW-Kandidat Thomas Huber beendet seinen Wahlkampf offiziell am Mittwoch um 19.30 Uhr im Gasthaus Rahbauer, Weihmichl. Der amtierende 2. Bürgermeister ist bezüglich seiner Wahlchancen wohl am schwerster auszurechnen.Viele haben ja ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Huber und Hunger um den Einzug in eine Stichwahl erwartet. Insider gehen immer noch davon aus, dass am 11. März keiner über 50 Prozent der Stimmen schafft. Ein zweiter Wahlgang, eine Stichwahl am 25. März, ist also immer noch sehr wahrscheinlich.
Der neugewählte Bürgermeister tritt sein Amt im übrigen erst zum 1. Mai 2012 an. Bis dahin amtiert und regiert weiterhin Josef Nagl. Er wird sicherlich auch noch eine Gemeinderatssitzung in seiner Amtszeit terminieren.
Falls Markus Hunger (CSU) neuer Bürgermeister wird, würde er vom amtierenden 2. Bürgermeister Thomas Huber vereidigt werden. Auch Rosi Steinberger würde er als Bürgermeisterin vereidigen, falls sie das Rennen macht. Gewinnt er selbst die Bürgermeisterwahl, so würde er von der 3. Bürgermeisterin, das ist Rosi Steinberger, vereidigt werden./hs