MIGLA Vorsitzender Giuseppe Cafariello sprach vor gut 200 Gästen in der Alten Kaserne.
Landshut - gw (19.01.2018) Der Beirat für Migration und Integration der Stadt Landshut (MIGLA) lud am Freitagabend zum Neujahrsempfang in den großen Saal der Alten Kaserne. Neben vielen Amts- und Mandatsträgern waren vor allem Bürger mit Migrationshintergrund unter den Gästen. Oberbürgermeister Alexander Putz, als gebürtiger Österreicher selbst ein Bürger mit Migrationshintergrund, sagte in seinem Grußwort: „Der Empfang spricht für die Vielfalt der Stadt.“
Hinter dem Beirat für Migration und Integration der Stadt Landshut steht das Vorstandstrio Giuseppe Cafariello, Maria Sidorova-Spilker und Mustafa Koctürk. Sie sehen ihre Aufgabe darin, Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, Hilfestellung zu geben und sie zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helfern des Vereins in das Leben der Stadt einzubeziehen.
Kam als 18jähriger der Liebe wegen aus Österreich nach Landshut: Stadtoberhaupt Alexander Putz
Oberbürgermeister Alexander Putz schuf schon kurz nach seinem Amtsantritt ein neues Amt für Integration und Migration. Amtsleiter Thomas Link arbeitet, so Putz, „geräuschlos und effektiv“. Auch aktuelle Zahlen nannte das Stadtoberhaupt. Ende September 2017 lebten in der 71.000 Einwohner zählenden Stadt 12.053 Bürger aus 137 Ländern, die keinen deutschen Pass haben. Die größte Gruppe bilden Rumänen. 1.103 Menschen kamen mit Fluchthintergrund nach Landshut und derzeit ziehen immer mehr von ihnen aus dem Landkreis in die Stadt.
Mitra Sharifi Neystanak: gebürtige Iranerin, heute Diplom-Germanistin an der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Friedrich Universität Bamberg.
Die aus Erlangen angereiste Referentin des Abend, Mitra Sharifi Neystanak, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeauftragte Bayern (AGABY) sprach zum Thema: „Monokultur? Nein, danke. Vielfalt als Chance und Herausvorderung“. Sie warb für Toleranz gegenüber ausländischen Mitbürgern und warnte vor politischen Stimmungen und Strömungen. „Flüchtlinge sind mehr als nur ein Thema im Wahlkampf“, so Neystanak und warnte: „Das Kalkül, je größer die Härte gegen Flüchtlinge, umso mehr Wählerstimmen, darf nicht aufgehen.
Ebenso warnte sie, immer mehr Leistungen gegenüber Flüchtlingen zu kürzen. Denn das führt zu Armut, anstatt an Bildung teilzunehmen. Schlimmstenfalls könnten sie dadurch auch zu Straftätern werden. Sie schloss ihre Rede mit den Worten: „Die Unantastbarkeit der Menschen muss wieder zählen.“