Die Pfeffenhausenerin Angelika Thiel ist Vizepräsidentin der neuen Vereinigung. Hier zusammen mit Richard Kirmaier, Direktor der AOK Landshut.
(22.01.2018) Im Oktober 2017 haben sich Pflegefachkräfte aus dem Freistaat Bayern in München offiziell in einem Ausschuss zur Gründung der "Vereinigung der Pflegenden in Bayern" zusammengeschlossen. Der 25-köpfige Gründungsausschuss aus Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegern aus allen bayerischen Regierungsbezirken hat eine Vorstandschaft gewählt.
Mit dabei war bei dieser konstituierenden Sitzung auch die Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml. Zur 1. Vizepräsidentin wurde Angelika Thiel aus Pfeffenhausen im Landkreis Landshut ernannt. Richard Kirmaier, Direktor der AOK Landshut, lud Angelika Thiel zu einem Erfahrungsaustausch ein und stellte ihr die beiden Pflegefachkräfte der AOK Landshut sowie die Pflegekasse vor.
Die examinierte Krankenschwester absolvierte ihre Ausbildung in der Krankenpflegeschule Vilsbiburg, anschließend übte sie ihren Beruf bis 1999 im Klinikum Landshut aus. Seit 2001 ist sie in einem Seniorenzentrum im Raum Landshut beschäftigt. „Ich freue mich sehr, nun auch offiziell die Interessen der pflegenden Fachkräfte politisch vertreten zu können. Endlich hat die Pflege in Bayern ein echtes Sprachrohr.“, sagte Thiel im Gespräch mit Kirmaier. Außerdem erklärte sie, dass es eine sehr wichtige Aufgabe der Vereinigung sei, die Fortbildung der Angehörigen der Pflegeberufe zu fördern und Fortbildungsangebote für diese zu entwickeln. Ebenso sehe sie eine dringende Notwendigkeit, die ungelernten Pflegehelfer zumindest zu einer einjährigen Ausbildung zu motivieren, und dass dies von den Arbeitgebern gefördert werden müsste.
Vorangetrieben hat die Interessenvertretung Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml (CSU), die damit einen bayerischen Weg für die Pflege zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts geschaffen hat. Die Errichtung einer Vereinigung der Pflegenden in Bayern ist durch den Bayerischen Landtag im April 2017 beschlossen und im Pflegevereinigungsgesetz (PfleVG) verankert worden. Diese Vereinigung soll den Vorstellungen der Staatsregierung zufolge zu einem wichtigen Ansprechpartner für die Politik werden und bei allen Vorhaben der Staatsregierung, die die Pflege betreffen, eingebunden werden. Sie soll aber auch ihre Mitglieder in berufsrechtlichen, berufsethischen und fachlichen Belangen beraten. „Erst mit der Verabschiedung der Hauptsatzung können die Pflegefachkräfte Mitglied werden,“ stellt Angelika Thiel klar. Bis dahin kann jedoch jede Fachkraft auf der Homepage www.gemeinsam-direkt-stark.de sein Interesse an einer beitragsfreien Mitgliedschaft bekunden.