Landshut. Wesentlich schneller als zunächst gedacht kommt nun der Ausbau der neuen Mobilfunktechnik mit dem Breitbandstandard LTE auch in den Städten in Gang. Ebenso wird der seit gut zehn Jahren verfügbare UMTS- Standard zur Übertragung hoher Datenraten weiter ausge- baut. Mit entsprechenden Vorhaben zur Erweiterung be- stehender Sendeanlagen oder deren Neuerrichtung im Stadtgebiet hat sich kürzlich der „Runde Tisch Mobilfunk Landshut" befasst. Aufgabe des Runden Tisches Mobilfunk ist auch eine möglichst geringe Belastung durch elektromagnetische Felder, insbesondere für „sensible Einrichtungen" wie Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeheime und das Stadtbild.
Die verschiedenen Belange werden diskutiert von Vertretern der vier Netzbetreiber, der Stadtverwaltung – vertreten durch den Fachbereich Umweltschutz, das Stadtplanungsamt, das Amt für Gebäudewirtschaft und das Liegenschaftsamt – sowie von je einem Vertreter der jeweiligen Stadtratsfraktionen. Den Vorsitz hat Oberbürgermeister Hans Rampf inne, in seinem Auftrag fungiert der Leitende Rechtsdirektor Harald Hohn als Koordinator. Getagt wird meist zweimal im Jahr.
Im Vorfeld finden jeweils ein oder zwei Arbeitskreistreffen zwischen Betreibern und Verwaltung statt, in denen die Anforderungen an die zu erstellenden Unterlagen und Erläuterungen festgelegt werden wie zum Beispiel Prognosen oder Messungen.
Beim jüngsten Runden Tisch wurden die Ergebnisse der im Sommer durchgeführten Messungen präsentiert. Dafür wurden 13 Standorte ausgewählt, die im Einflussbereich von Sendeanlagen liegen, die in nächster Zeit erweitert beziehungsweise zusätzlich neu errichtet werden sollen. Die Messergebnisse lagen für den „worst case" bei maximaler Belegung aller Kanäle überwiegend im Bereich von wenigen Prozenten des gesetzlichen Grenzwerts gemäß der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung. Lediglich im Bereich Luitpoldstraße, Rennweg, Hofangerweg betrug die Grenzwertausschöpfung etwas mehr als zehn Prozent bezogen auf die elektrische Feldstärke.
Die Messergebnisse dienten zum Teil als Basis für die Prognosen zur Auswirkung der geplanten Erweiterungen bzw. Neubauten.
Die beschlossenen Vorhaben sind die Erweiterung um LTE 1800 beim Messeturm und der Ottostraße 21 durch den Betreiber Vodafone, die UMTS-Erweiterung Klausenberg 17 um einen Sektor in nordwestlicher Richtung durch den Betreiber E-Plus. Durch die Telekom soll der jeweilige UMTS-Neubau beim Speedwaystadion, bei der Bodenbörse Münchnerau und der Ludwig-Erhard-Straße zur Versorgung der BAB 92 von statten gehen, ferner der UMTS-Neubau östlich des Sportgeländes in Auloh und die LTE-Erweiterung an der Inneren Münchener Straße 18. Des Weiteren soll durch die Telekom auch der Standort Dieselstraße zur Versorgung des BMW-Geländes erweitert werden; auch die Erweiterung mit LTE 1800 auf dem BRK-Heim an der Kalcherstraße und der gleichzeitige Tausch der GSM- und UMTS-Antennen wurde beschlossen.
Nach Inbetriebnahme der zusätzlichen Anlagen soll dann erneut gemessen werden, um die Auswirkungen feststellen zu können.