Der Kunstraum LAProjects in der Landshuter Kirchgasse 239, ein Ort der Gegenwartskunst und des transatlan- tischen Dialogs, präsentiert, in Zusam- menarbeit mit dem amerikanischen Generalkonsulat München, Bilder und Grafiken von Dan Namingha, einem der bedeutendsten indianischen Künstlern Nordamerikas. Die Ausstellung beginnt am 24. Mai und dauert bis zum 14. Juli. Dan Namingha, 1950 geboren, wuchs auf im Hopi-Reservat, einem keilförmigen ausgedörrten Stück Land im Nordosten Arizonas, wo sich auf drei Hochplateaus elf Dörfer hinter wind- und wettergefor- mten Sandsteinformationen verstecken.
Im Tewa-Dorf Hano hatte Dan Naminghas Urgrossmutter, die legendäre Nampeyo, zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Hopi-Keramik zu neuem Leben erweckt. Seine Großmutter Rachel Nampeyo, seine Mutter Dextra Nampeyo und sein Schwester Camille haben die Familientradition der Töpferei weitergeführt, während sein Großvater und seine Onkel sich als Schnitzer von Kachina-Figuren, den Nachbildungen der Kachina Tänzer - den Boten im spirituellen Kosmos des Hopi-Volkes, hervorgetan haben.
Seit seiner Hopi-Kindheit sind die Inhalte, Farben und Formen der Kunst Dan Naminghas von der Natur und der Weite des Lebensraums seines Volkes und von dessen spirituellen Traditionen und Symbolen bestimmt. Aus seiner Begegnung mit der europäisch-amerikanischen Moderne während seiner Studien an der University of Kansas, der Academy of American Art in Chicago und am Institute of American Indian Art in Santa Fe und aus der Rebellion seiner Generation gegen kollektive Sehweisen und Stammesschranken entwickelt Namingha eine ständig neue, authentische „indianische Moderne", in der sich Abstraktion und Realismus, Minimalismus und Symbolismus zu einer originären, kraftvollen und überzeugenden Bildersprache paaren.
Schon 1979 schrieb Alfred Frankenstein, Kritiker des San Francisco Chronicle anlässlich einer Namingha Ausstellung: „Dan Namingha ist wohl der begabteste, originellste und wichtigste indianische Künstler im heutigen Amerika. Dies spricht aus der Großartigkeit seiner Abstraktionen und aus der Art und Weise wie er sich die Natur (und seine Traditionen) in seiner überaus kreativen Fantasie zu Nutze macht. Namingha ist zweifellos eine wichtige Figur".
Seit dieser Zeit hat Namingha an einer Vielzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen in den USA und zuletzt 1983-1986 in Europa teilgenommen. Seine Bilder, Zeichnungen und Skulpturen sind im Bestand zahlreicher wichtiger öffentlicher und privater Sammlungen, darunter das National Museum of American Indian Art der Smithsonian Institution in Washington, die Kunstmuseen in San Francisco, Palm Desert, Denver, Santa Fe und Dallas, das Harvard University Fogg Art Museum in Boston, die Sammlungen der NASA, der U.S. Bundesbank, des U.S. Innenministeriums und des U.S. State Departments. Sein größtes Gemälde, 3 m x 9 m, schmückt den Internationalen Flughafen von Phoenix, Arizona.
1995 erhielt Dan Namingha den Kunstpreis des Staates New Mexico; 2009 die Ehrendoktorwürde des Institute of American Indian Art (IAIA); 2012 ehrt das Heard Museum in Phoenix, Arizona ihn und seine Söhne Arlo und Michael als Künstler des Jahres mit einer umfangreichen Ausstellung. 2000 erschien die Monographie The Art of Dan Namingha, Autor: Thomas Hoving, im Verlag Harry N. Abrams Inc. New York.
Dan Namingha lebt und arbeitet in Santa Fe, New Mexico.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Galerie Niman Fine Arts, Santa Fe, New Mexico, USA und dem amerikanischen Generalkonsulat München.
„Dan Namingha gibt denen von uns, die Kunst schauen, Zugang zu einer Welt, die wir
normalerweise nicht verstehen würden, in einer Sprache, deren wir mächtig sind". Stuart Ashman, Direktor, New Mexico Museum of Art, Santa Fe.
Die Ausstellung Dan Namingha: Metaphors of Culture and Space ist geöffnet vom 24. Mai bis 14. Juli 2012, Fr 15 - 18 Uhr, Sa 11 - 18 Uhr und täglich nach Vereinbarung: Tel. 0871 40472659, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.