Landshut. Am Donnerstag, 4. Oktober, wird um 19 Uhr im Rathausfoyer eine Ausstellung mit Werken von Alois Achatz, Aldo Canins und Susanne Schäffer eröffnet. Dabei wird Stefanje Weinmayr vom Skulpturenmuseum die drei Künstler vor- stellen, die alle anwesend sein werden. Stadträtin Maria Haucke wird in Vertretung von Oberbürger- meister Hans Rampf die Ausstellung eröffnen. Das Bild links zeigt eine von dem Vilsheimer Aldo Canin mit Kohle und Pastellkreide gezeichnete Blüte. - „Dass die drei Künstler zusammengefunden haben, ist kein Zufall", sagt Uta Spies, die Kulturbeauftragte der Stadt. Zwar arbeiten die Künstler in vollkommen unterschiedlichen Tech- niken ...
Alois Achatz fertigt Heliogravüren, eine fotografische Drucktechnik, Aldo Canins zeichnet mit Kohle und Pastellkreiden auf Papier und Susanne Schäffer malt mit Acrylfarbe auf Baumwolle − doch beschäftigen sich alle drei mit verwandten Themen und Fragestellungen: pudrige, gekörnte Strukturen, weiche Farbübergänge und die Spannung von Leere und Fülle in der Bildkomposition sind allen drei Künstlern wichtig". Die Malerin Susanne Schäffer ergänzt: „Die Bilder von uns dreien, so unterschiedlich sie auch sind, strahlen Ruhe und Leichtigkeit aus. Unsere Motive, die teils figürlich sind, teils aber auch abstrakt, schweben zwischen Realität und Traum."
Die Ausstellung ist von 5. bis 28. Oktober dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr und samstags zusätzlich von 11 bis 18 Uhr im Foyer des Landshuter Rathauses, Altstadt 315, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Z u d e n Kü n s t l e r n
Alois Achatz nähert sich in seinen Arbeiten mit den Mitteln der Schwarz-Weiß-Fotografie und der Heliogravüre dem Thema Landschaft an. Immer wieder kehren dabei die Motive Hochsitz, Scheune und Wald wieder. Wichtig ist dabei dem gelernten Holzbildhauer und akademischen Bildhauer die Abstrahierung des Gegenstandes auf wenige Strukturen und Formen und die Reduktion auf Schwarz und Weiß beziehungsweise Hell und Dunkel. In der Ausstellung wird Achatz rund zehn Heliogravüren und Fotografien der vergangenen vier Jahre ausstellen.
Alois Achatz wurde 1964 in Kaikenried im Landkreis Regen geboren. Seiner Ausbildung zum Holzbildhauer an der Berufsfachschule für Holzbildhauer in Oberammergau schloss er von 1990 bis 1996 ein Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München an. Seit 1996 ist er als freischaffender Bildhauer und Grafiker tätig. 1997 erhielt er die Debütantenförderung der Bayerischen Staatsregierung, 2002 ein Stipendium der Neumüller-Stiftung in Regensburg. Alois Achatz, der auch schon verschiedene Arbeiten im öffentlichen Raum geschaffen hat, lebt und arbeitet in Eitlbrunn bei Regensburg.
Aldo Canins stellt in der Ausstellung „Blüten" aus, die er mit Kohle und Pastellkreide auf Papier zeichnet, das er zuvor mit weißer oder farbiger Temperafarbe grundiert hat. „Vielleicht ist die Reduktion, die ich in meinen Bildern anstrebe, für viele doch etwas problematisch, weil auf der Bildfläche so wenig drauf ist. Mit etwas Glück aber ist die Anordnung von Farben und die Komposition so, dass manche Betrachter meine Bilder sogar als Kunst empfinden", kommentiert Canins lapidar seine Arbeit.
Aldo Canins wurde 1944 in Abtei in Südtirol geboren. Nach dem Besuch der Kunstschule in St. Ulrich/Bozen und dem Istituto d' Arte, Florenz, absolvierte er ein Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München (Diplom im Jahr 1970). Er erhielt mehrere Kunstpreise unter anderem den Kulturförderpreis der Stadt Landshut im Jahr 1999, damals noch „Kunstkauf des Jahres" genannt. Aldo Canins lebt seit 1975 in Vilsheim.
Susanne Schäffer, die Jüngste der drei Künstler, wurde 1971 in Landshut geboren. Sie wird mehrere Acrylgemälde aus der Serie „Himmelsgärten" (Foto) zeigen. Die organischen Formen, die auf dem farbigen Bildgrund zu schweben scheinen, muten wie Blüten oder Wolken an. Sie selbst kommentiert das wie folgt: „Die Objekte scheinen auf Farbnebeln zu schweben oder zu fliegen, in sie hineinzuschlüpfen oder aus ihnen aufzutauchen. Die stark matt eingestellte Farbe unterstützt mit ihrer samtigen Oberfläche die Assoziationen mit Wolken, Nebel oder kreidigen Kirchenwänden."
Susanne Lisette Schäffer absolvierte in Landshut am Hans-Carossa-Gymnasium das Abitur. Nach Abschluss ihres Sprachenstudiums an den Universitäten Hildesheim und Bremen (Diplom) im Jahr 1997 zog sie nach München. Seit 1996 ist sie in den Bereichen Journalismus und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Von 2002 bis 2007 absolvierte sie außerdem ein Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München, Klasse Nikolaus Lang (Diplom).