Die 16. Landshuter Literaturtage widmen sich in diesem Jahr ab 7. bis 28. November der Autorin Emerenz Meier, die 1874 in Schiefweg im Bayerischen Wald geboren wurde und 1928 in Chicago starb. Verbunden damit widmen sich die Literatur- tage auch dem Thema der Auswanderung aus Bayern nach Amerika, zu Lebzeiten Emerenz Meiers ein immerwährendes Thema auch im Alltag der „kleinen Leute".- Miroslav Nemec (Foto), bekannt als Münchener „Tatort“-Kommissar, wird im Rahmen der Literatur- tage am 27. November aus Briefen einstiger Auswanderer lesen. (Foto: Katrin Jäger)
- Mit 15 Veranstaltungen − Vorträgen, Lesungen, Diskussionen, Filmen, Ausstellungen − soll dem Publikum im November Emerenz Meier als Autorin und als historische Person näher bekannt gemacht und vorge- stellt werden. Der Kartenvorverkauf startet am Mittwoch, 10. Oktober.
Zugleich dienen der Lebensweg und die Briefe, Er- zählungen und Gedichte der Autorin als willkommene Dokumente bayerischer Alltagswirklichkeit um die Jahrhundertwende – zunächst des oft kargen Lebens im ausgesprochen bäuerlich geprägten Südostbay- ern, dann der Wirtin und Schriftstellerin, schließlich der Auswanderin in die USA, wohin Emerenz Meier (Foto rechts) im Jahr 1906 übersiedelte. „Was be- deutete die Auswanderung um die Jahrhundert- wende für die Menschen – und wie verbreitet war sie?" ist eines der Themen, das bei den Litera- turtagen aufbereitet werden soll, sagt Uta Spies, die Kulturbeauftragte der Stadt Landshut, die zusammen mit dem Journalisten Christian Muggenthaler das Programm zusammengestellt hat: „Emerenz Meier wird bei den Landshuter Literaturtagen als Autorin und als historische Person vorgestellt.
Wir wollen zeigen, wie anders unser Land vor 100 Jahren war – und wie spannend, hörenswert und auch aktuell die Texte aus dieser weit zurückliegenden Zeit sind."
Die Fotografie zeigt die Autorin, Gast- und Landwirtstoch- ter Emerenz Meier (rechts) mit ihrer Schwester Anna Gumminger (links) und den Eltern (sitzend), Schwie- germutter der Schwester, Kres- zenz Gumminger (hinten Mitte), sowie zwei Kindern der Schwester. Die Fo- tografie entstand kurz vor der Auswanderung des Vaters Josef Meier im Jahr 1905 in die USA. Emerenz Meier und ihre Mutter folgten ihm ein Jahr später. (Stadtarchiv Waldkirchen, Foto: D. Asenkerschbaumer, Kellberg).
Für die Landshuter Literaturtage wurden mit dem beliebten Münchener „Tatort"-Kommissar Miroslav Nemec und Dieter Fischer, bekannt aus den TV-Serien „Der Kaiser von Schexing" und „Die Rosenheim Cops", bundes- beziehungsweise bayernweit bekannte Schauspieler gewonnen. Weitere Programmpunkte gestalten die Autorin und Emerenz Meier-Kennerin Michaela Karl, die Bremer Kinderbuchautorin Anke Bär, die Schauspieler Maria Magdalena Rabl, Michaela Stögbauer und Kurt Schürzinger sowie die Musiker „eberwein" und Martin Kubetz. Der Auswanderungsforscher und Buchautor Dr. Friedemann Fegert hat für die Landshuter Literaturtage die Ausstellung „Auswanderung aus dem Bayerischen Wald nach Amerika 1845–1930" zusammengestellt. In dieser Ausstellung, die im Röcklturm zu sehen sein wird, soll darüber hinaus der Frage nachgegangen werden, was Auswanderung für heutige Immigranten bedeutet.
Eröffnet werden die Literaturtage am Dienstag, 6. November, im Landshuter Rathaus mit einem Vortrag des Germanisten und Herausgebers von Werken von Emerenz Meier, Hans Göttler. Zu den Literaturtagen erscheint ein reich bebildertes Buch über Emerenz Meier mit zahlreichen Briefen der Schriftstellerin und einer Einführung von Paul Praxl im Dietmar Klinger Verlag Passau.
Das vollständige Programm der Literaturtage kann ab Anfang Oktober unter www.landshut.de/literaturtage heruntergeladen werden. Veranstalter ist (wenn nicht anders angegeben): Stadt Landshut, Hauptamt, Sachgebiet für kulturelle Angelegenheiten, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Telefon 0871/88-1616.