Bild von Jacques Bertrand "Les 'morts vivants'" (um 1941) - Foto Stadtarchiv Moosburg.
Landshut - pm (23.03.2019) Ab Donnerstagabend, 28. März wird ab 19.30 Uhr in der Rochuskapelle eine Ausstellung über das STALAG VII A in Moosburg gezeigt. Die Konzeption und Gestaltung stammen von Christine Fößmeier - Journalistin, Künstlerin und Kunsthistorikerin aus Moosburg.
Als eines der größten Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs ist das Stalag VII A über Moosburg hinaus weitgehend unbekannt. Dabei wurden hier rund 150.000 Kriegsgefangene registriert. Als Mikrokosmos steht das "Stammlager A im Wehrkreis VII" jedoch stellvertretend für verschiedene Aspekte des Krieges und der Ideologie des Dritten Reichs. Hinter dem Stacheldraht des "Lagers" finden sich Menschen unterschiedlichster Herkunft – jeder Einzelne mit seiner eigenen Geschichte. Der Blick richtet sich deshalb auf die unmittelbare Situation der Gefangenen von dem Transport ins Lager, ihrem wechselvollen Leben als Inhaftierte bis hin zur Befreiung im Frühjahr 1945. Dabei bekommen die Menschen durch Fotos und Kunstwerke nicht nur ein individuelles Gesicht, sondern über eigene Äußerungen oder solche ihrer Familien in Briefen oder Aufzeichnungen eine "Stimme". Leben, Freud und Leid und manchmal auch das Sterben werden fast hautnah erfahrbar. Es entsteht ein vielschichtiges Bild der Vergangenheit abseits der gängigen distanzierten Geschichtsschreibung.
Veranstalter sind das Haus International, das Amt für Migration und Integration der Stadt Landshut, das Christliche Bildungswerk und der DGB. Die Ausstellung wird mit einer Vernissage am 28. März um 19.30 Uhr eröffnet. Die Einführung übernimmt Christine Fößmeier, für die musikalische Umrahmung sorgt das Duo JazWe. Die Ausstellung ist bis 11. Mai geöffnet. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 14 bis 17 Uhr. Für Gruppen z.B. Schulklassen können auch andere Zeiten vereinbart werden.