Der Geiger und Musikpädagoge Herbert Gill erhält den erstmals von der Stadt Landshut vergebenen Kulturpreis. Diese Entscheidung fällte eine zwölfköpfige Jury im Oktober 2013 nach intensiver Diskussion in geheimer Abstimmung – nominiert waren insgesamt vier Personen. Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert, die von den Stadtwerken Landshut gesponsert werden.
Die Urkunde wird Oberbürgermeister Hans Rampf im Beisein geladener Ehrengäste am Samstagvormittag (22. Februar) um 10 Uhr in der Heilig-Kreuzkirche, Freyung 630a, vor geladenen Gästen an Herbert Gill übergeben. Die Laudatio spricht Peter Tilch.
Vita von Herbert Gill:
Herbert Gill wurde 1957 in München geboren und absolvierte sein Studium bei Bruno Lenz und Cordula Kempe am Richard-Strauss-Konservatorium München sowie am Konservatorium Bern (Schweiz) bei Professor Max Rostal und Eva Zurbrügg. Nach dem Meisterklassenstudium war er jahrelang als Orchestermusiker tätig, beispielsweise im Bayerischen Rundfunksinfonieorchester, bei den Münchner Philharmonikern und im Bayerischen Staatsorchester tätig.
Seit 1988 ist er Geigenlehrer an der Städtischen Musikschule Landshut sowie am Hans-Carossa-Gymnasium. Zahlreiche seiner ehemaligen Schüler haben die Profi-Laufbahn eingeschlagen, absolvieren ein Geigenstudium, wirken als Orchestermusiker, Geigenlehrer oder Schulmusiker. Mit Schülern der Musikschule führte er zahlreiche öffentliche Projekte durch beispielsweise die Konzertreihe „Tastenspiele & Saitensprünge".
1991 gründete er das Jugendstreichorchester der Städtischen Musikschule und nahm mit diesem an zahlreichen Europäischen Jugend-Musik-Festivals in Ungarn, Spanien, Norwegen und in der Schweiz teil. Das Orchester hat ein beeindruckendes musikalisches Niveau und eine Virtuosität erreicht, die über ein „Jugendorchester-Niveau" weit hinausreichen. 1992 gründete Gill das Landshuter Kammerorchester und bringt seitdem zahlreiche Konzerte mit namhaften Solisten zur Aufführung. Seit 1989 kann Herbert Gill auch auf eine erfolgreiche Konzerttätigkeit im In- und Ausland verweisen, sowohl als Solist mit der Pianistin Tanja Wagner, als auch in verschiedenen Streichquartettbesetzungen.
Zum Hintergrund:
Der Kulturpreis wird heuer erstmals nach den neuen vom Bildungs- und Kultursenat beschlossenen Richtlinien vergeben. Neu ist dabei bei weitem nicht nur der Name des Preises, der jetzt „Kulturpreis" und nicht mehr „Kulturförderpreis" heißt. Die wohl bedeutendste Neuerung ist, dass der Preis für alle künstlerischen Disziplinen offen ist, bisher konnten grundsätzlich nur Bildende Künstler die begehrte Auszeichnung erhalten. Die erfreulichste Neuerung, zumindest in den Augen des Preisträgers, hat sich in puncto der Form des Preises ergeben. Denn der Preisträger erhält nun 3.000 Euro Preisgeld. Bisher bestand der Preis in einem Kunstankauf bei dem jeweiligen Preisträger. Auch bei dieser Preisvergabe, wie in den vergangenen Jahren, sponsern die Stadtwerke Landshut den Preis.