Fünf ehemalige Peshmerga ("die die den Tod ins Auge Blicken"), also kurdische Soldaten, stehen mit einem Delegationsteilnehmer für ein Foto bereit. - Foto: Richard Wilde
Landshut - pm (28.10.2022) Am 5. November wird um 18 Uhr im Kinoptikum der Dokumentarfilm "No friends but the mountains" vorgeführt. Der Film wurde von zwei Landshuter Filmschaffenden gemacht, die auch bei der Vorführung dabei sind und danach noch über den Film berichten. Der 35-minütige Film Begleitet die Reise einer europäischen Friedensdelegation nach Südkurdistan und zeigt tiefe Einblicke in die sich zuspitzende politische Situation Vorort, im Schatten des bevorstehenden Angriffskrieges.
Der Film `No friends but the mountains` begleitet die Reise einer europäischen Friedensdelegation nach Südkurdistan. Sie untersuchen die Entwicklungen des sich zu spitzenden Angriffskriegs der Türkischen Regierung im Sommer 2021 und wollen das Internationale Augenmerk darauf richten.
Filmplakat zu "No friends but the mountains"
Inmitten des drohenden innerkurdischen Konfliktes reisen die Teilnehmenden an historisch und politisch wichtige Schauplätze. Hier lernen sie eine Vielzahl an politischen Vertreter*innen kennen. Darunter Baba Sheikh, das kulturelle Oberhaupt der Jesid*innen, der die Delegation in den heiligen Tempel Lalesh einlädt und Einblicke in die spezielle Rituale möglich macht .
Auch Vertreter*innen der verschiedenen Parteien in Südkurdistan erzählen von der Aktuellen Lage und ihren Perspektiven. Immer wieder erleben wir persönliche Momente, in denen die Delegationsteilnehmenden ihre Beweggründe und Motivation für diese Unternehmung zeigen.
Der Film dokumentiert die Schwierigkeiten mit denen die Teilnehmenden zu Beginn und während der Reise konfrontiert werden . Teilnehmende dürfen nicht einreisen, es kommt zur Unterbrechung eines Interviews durch Soldaten und die Delegation wird zwei Tage in einem Hotel festgesetzt. Das kann aber den Austausch mit den Abgeordneten Vorort nicht verhindern - die Notwendigkeit dazu ist zu groß.
Zum Ende wird das Geflüchteten-Camp der Jesidinnen `Sharia` besucht. Drei Frauen erzählen eindrücklich ihre Geschichte und fordern Unterstützung aus dem Ausland. Trotz der Hindernisse wird die Deklaration der Delegation `Defend Kurdistan` Landesweit live ausgestrahlt und einen sofortigen Stopp der türkischen Angriffe auf Südkurdistan und einen Abzug aller türkischen Truppen und islamistischen Söldner gefordert.
Nicht nur der Angriff der Türkei auf die kurdische Bevölkerung, sondern auch durch die Proteste im Iran ist die Aufmerksamkeit, weltweit, auf eine kurdische Bevölkerung auch heute sehr präsent. Denn die ermordete Frau im Iran, Jina Mahsa Amini, war Kurdin, so wie viele andere Frauen, die aktuell im Iran unter Repressionen leiden.
Doch trotz diesen Ereignissen und trotz der ca. 1 Millionen Kurd*innen die in Deutschland leben, sind kurdische Traditionen, Gebräuche und Sprachen nur wenig in der deutschen Öffentlichkeit zu sehen. Viele Menschen in Deutschland wissen nichts bis wenig über Kurd*innen. Hier möchte der Film einen ersten kleinen Einblick geben und mit dem Austausch danach Fragen klären. Die Vorführung reiht sich ein in eine Deutschlandtour und ist die 11te von 20 Vorstellungen im deutschsprachigen Raum.