Landshut. So kann politisches Fechten auch sein. Am Freitagabend (5. 10.) fanden im Gasthaus Zur Insel an die 50 Personen keinen Platz mehr im großen Wintergarten, wo die Bürgerinitative gegen die Westtangete sowie die Grünen das Grusical "Die Straße der Verdammnis" angekündigt hatten. Schon lange vor 20 Uhr war der Saal brechend voll. Das kabarettistische Stück in sechs Szenen wurde denn auch ein grandioser Erfolg.
Jede Pointe saß, die Darsteller hatten echt Lust an ihren Rollen, sei es der verstörte Stadtkämmerer (Björn Laczay) oder die kesse Putzfrau im Rathauskeller (Sigi Halg), der Oberbürgermeister ((Joe Bauer) und sein Adlatus (Frank Steinberger) sowie die fünf Besucherinnen einer Bürgersprechstunde beim OB (Verena Putzo-Kistner, Anneliese Danner, Regine Keyßner und Rosi Steinberger).
Der Geist der zukünftigen Schulden wurde durch Hedwig Borgmann verkörpert. In der Westtangente erlebten die Zuschauer zwei Picknicker in den Isarauen (Verena Putzo Kistner und Johannes Haslauer), ebenso waren dort zwei Spaziergänger unterwegs, die allerhand Unrat wie einen Rückspiegel eines Jaguar oder eine Radkappe eines BMW entdeckten und suffisant kommentierten. Und Lachsalven ernteten ein ausländischer Sportler (Uli Theising) sowie ein amerikanischer Sportler (Dr. Thomas Keyßner) .
ZweiTotengräber (Joh. Haslauer und Paul Arnold) schaufelten fleißig die Schulden der Stadt auf dem Finanzfriedhof um. Ein Knaller dieses "Grusical" über die Westtangente und die so drastisch hoch verschuldete Stadt . Musikalisch wurde das Stück von Erich Max Mayer und der wunderbaren Sanni Martin sowie von Johannes Haslauer (Gitarre) umrahmt. Für die Technik zeichneten Marckus Scheuermann mit Erich M. Mayer verantwortlich. Den abschließenden Wettangentenblues komponierte Sanni Martin. Idee und Konzeption stammten von Björn Laczay. Coverart: Paul Arnold.
Vom Auftakt in den Rathaus-Katakomben mit dem verzweifelten Statkämmerer, der sich der Ausgabenwünsche der Stadträte kaum erwehren konnte, bis zu den überraschenden Besuchern in den Isarauen war dieses einstündige Kabarett auf einer improvisierten Bühne einabsoluter Volltreffer, der Höhepunkt der bisherigen Inititiativen und Aktionen der Wettangenten-Gegner. Am Sonntag, 14. Oktober findet ja der Bürgerentscheid statt. /hs