"Oonagh" vorne mit Backroundsängerin und Flötistin
Essenbach (19.02.2017) Am Freitag wurde das Eskara-Publikum Zeuge davon, dass sich die Musik der Wahlberlinerin „Oonagh“ (ausgesprochen „Una“) stilistisch nur ganz schwer einordnen lässt. Am ehesten trifft wohl „Schlager-Folk“ zu. Die charismatische 26-jährige bot dem begeisterten Publikum einen überzeugenden Stilmix aus Pop, Mittelalter, Ethno und Folk und kleidete ihre Lieder in bunte Bilder aus Märchen, Sagen und Legenden.
Die Tochter eines Italieners und einer Bulgarin heißt mit bürgerlichem Namen eigentlich Senta-Sofia Delliponti. Das klingt auch so schon nach einem Künstlernamen. Doch seit dem Jahr 2014, ihrem Wechsel in die Welt der Elben und Kelten hat sie sich den Namen „Oonagh“ gegeben, der Sage nach die keltische Feenkönigin der Leichtigkeit und Kreativität. Und beides strahlte Oonagh bei ihrem Auftritt in der Eskara auch immer aus.
Mit ihrer unbeschwerten, herzerfrischenden Art und einem zuckersüßen Lächeln verzauberte sie die Konzert-Besucher und nahm sie mit auf eine fantastische musikalische Reise. Die ging durch mittelalterliche Burgtore vorbei an deren Wächtern, weiter zu Märkten auf denen Klänge aus 1001 Nacht dominierten, über sagenumwobene Wälder mit magischen Winden bis zu rauen Wintern im hohen Norden.
"Oonagh" (Mitte) mit Backroundsängerin (links) und Flötistin (rechs)
Auf ihrer Klangreise wurde Oonagh von vier Instrumentalisten begleitet, die für den mittelalterlichen Sound sorgten. Darunter eine Flötistin, die ständig und auch mitten in den Liedern, zwischen ihren vier Flöten wechselte. Oonagh selber griff dann auch zu einem eher seltenen Instrument, einer Drehleier. Eine Backroundsängerin verhalf ihr zu einem satten Gesang und ab und zu blitzte sogar eine Zweistimmigkeit auf.
Einzelne Textpassagen sangen die beiden Frauen dann auch in der von Tolkien (Herr der Ringe) erfundenen Elbensprache (das sind die mit den spitzen Ohren). Auch wenn man als Zuhörer nur erahnen konnte, was genau die fremden Worte bedeuteten, unterstützte der Klang der Worte dabei, das Publikum emotional zu erreichen. Einfach nur den Kopf ausschalten und der Musik folgen hilft, sich auf eine traumhafte, musikalische Reise in eine wundervolle Welt voller Fantasie und Mythen einzulassen. Mit „Märchen enden gut“ hat Oonagh bereits ihr drittes Album abgeliefert und ist nun damit auf Deutschlandtournee. Oonagh scheint dort angekommen zu sein, wo sie hinwollte. Nach einer Schauspiel- und Musicalkarriere (unter anderem „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und „Tanz der Vampire“) fühlt sie sich sichtlich wohl, wenn sie auf der Bühne mitreißende Nummer mit tanzbaren Beats aus dem Reich der Fantasie darbieten kann. Und am Freitag konnte man mit etwas Fantasie den Elfen beim Tanzen auf dem Fest in ihrer sagenumwobenen, verborgenen Stadt zusehen und -hören. Eine faszinierende und wohldurchdachte Bühnenshow mit Videoprojektionen, Lichtstimmungen und Windmaschinen sorgten in der Eskara für einen zauberhaften Abend in Mittelerde und dafür, dass man die ganze stimmliche Kraft und Schönheit der jungen Sängerin so schnell nicht vergisst.
Anlage 4 Fotos
170217 - Foto 1 - Oonagh (Mitte) mit Backroundsängerin und Flötistin
170217 - Foto 2 - Oonagh (vorne) mit Backroundsängerin und Flötistin
170217 - Foto 3 - Oonagh (Mitte) mit Flötistin und Percussions
170217 - Foto 4 - Oonagh (Mitte) mit Gitarrist und Flötistin