Von links die Gastmusiker Harry Helbig (cl), Martin Kumpf (t); Albert Kraheberger (dr), Ernst Kvas (cl), Eduard Wanzke (tp,voc) vom Landshuter Dixieland-Stammtisch
Landshut (21.10.20179 Zum Saison-Auftakt der Jam Session hatten die Jazzfreunde bereits zum zweiten Mal den „Landshuter Dixieland-Stammtisch“ als Opener Band in die Alte Kaserne eingeladen.
Die sieben Herren brachten gepflegten New-Orleans-Sound alter Tage und auch neuere Klänge zu Gehör, von spritzig-mitreißend gespielten Stomps und Dixie-Nummern über Blues und Swing bis hin zu Bossa Nova, alles gewürzt mit einem Schuss verschmitzter Spontaneität – eine unmissverständliche Einladung an die von nah und fern angereisten Gastmusiker, sich dazuzugesellen.
Nach einem flotten, tanzbaren Eröffnungsset kamen Conrad Kaindl, ein mit allen Wassern gewaschener Akkordeonist aus dem Münchner Raum, und die charmante und virtuose Geigerin Angela Pilz-Köhler aus dem Landkreis Dachau auf die Bühne.
Sie steuerten zwei im Jazz seltener vertretene Klangfarben und damit ein ganz besonderes Flair bei. Im Publikum warteten auch schon der Klarinettist Harry Helbig (alias „Dirty Harry“) von den „Dixie Dogs“ und der Trompeter Martin Kumpf, beide aus dem Ingolstädter Raum, auf den richtigen Moment zum Einsteigen. Die beiden ließen dann auch keinen Zweifel an ihrer Spielfreude.
Selten Gehörtes wechselte mit allbekannten Jazz-Standards ab, spontan gebildete kleinere Besetzungen mit dem ganz großen Aufgebot. Mit bis zu 13 Musikern auf und aus Platzgründen auch mal vor der Bühne ging es ordentlich zur Sache. Dabei gelangen jedoch auch zarte und zugleich freche musikalische Zwiegespräche oder dynamisch anspruchsvolle Passagen, immer waren alle mit gespitzten Ohren dabei. Natürlich gab es auch, wie es sich im Dixieland gehört, lässig gespielte Kollektivimprovisationen und schließlich ein furioses Finale mit einer gesungenen Klezmer-Nummer und allen Musikern auf der Bühne.
Die weiteste Heimreise nach der Session hatte ein Schlagzeuger aus Nürnberg. Sein Kommentar war beim Abschied „So eine coole Session gibt’s in Nürnberg schon seit Jahren nicht mehr.“ - wohl das schönste Kompliment für die Veranstalter.