Schon drei Tage nach der Ankündigung war im Juni die Veranstaltung des Thea- ters Nikola ausgebucht. Nun wird die erste historische Stadtteilführung, die Theaterchef Reinhart Hoffmann zu- sammen mit Quartiersmanagerin Ele Schöfthaler geplant hat, am Samstag, 8. September, wiederholt. Ausgangspunkt des historischen Theaters ist um 18 Uhr das neue Kunstzentrum Nikolas am Kennedyplatz, die Produzentengalerie an der Seligenthaler Straße 22.
Von dort aus geht es in drei geführten Gruppen zur Afra-Kapelle des Klosters Seligenthal, in die Maschinenhalle Sommer und in den Waschkeller eines renovierten Jugendstil-Hauses in der Seligenthaler Straße.
In der ehemaligen Maschinenfabrik wird die Witwe und Hausbesitzerin Ursula Rell mit einem Magistrats-Vertreter um Lärm und Anwohner-Rechte streiten. Das kleine Theaterstück geht auf einen Briefwechsel zwischen der Karlstraßen-Bewohnerin und dem Landshuter Magistrat aus dem Jahr 1921 zurück.
Durch eine verborgene Tür geht es von der Johannisstraße aus in das Klostergelände Seligenthal. Dort lassen die Schauspieler in der Afra-Kapelle Hintergründe der Landshuter Stadtgründung vor fast 800 Jahren lebendig werden. Die Zuschauer erleben mit, wie Ludmilla von Böhmen Ludwig, den Kelheimer, mit sanfter Hand und klugem Plan zum Traualtar führt.
Im Keller eines renovierten Hauses in der Seligenthaler Straße zeigt eine junge Hausangestellte vor einem restaurierten Waschtrog, wie mühsam die Wäscherei vor 100 Jahren noch war – vor allem dann, wenn der Hausherr mehr von ihr wollte als nur saubere Wäsche.
Nach den drei Routen treffen sich gegen 20 Uhr Schauspieler und Gäste zum kleinen Imbiss und Gespräch über Theater und Geschichte in der Maschinenhalle Sommer. Karten für die Wiederholungs-Veranstaltung sind ausschließlich im Vorverkauf beim Theater Nikola Landshut e.V. unter der Tickethotline 0871/32468 erhältlich.
Foto oben Fortsetzung „Häusererzählen": Wegen der großen Nachfrage wird die historische Stadtteilführung am 8. September wiederholt. Das Foto zeigt den Streit um den Lärm aus der Maschinenhalle Sommer vor fast 100 Jahren – nachgespielt von Hans Kaltenbacher als Magistratsbeamter und Doris Ellinger als Hausbesitzerin Ursula Rell.