Bei der Sitzung des Steuerkreises in Räumen der Lebensgemeinschaft Höhenberg (Markt Velden) stellte Alexander von Poschinger, Marketingleiter beim Tourismusverband Ostbayern (TVO), Maßnahmen vor, mit denen das Radwege-Netz im südlichen Niederbayern noch attraktiver für Tagesausflügler und Radtouristen gestaltet werden soll.
Höhenberg (26.05.2018) Eine mögliche Unterstützung durch Leader-Mittel für die Lebensgemeinschaft Höhenberg, Begleitmaßnahmen, um das Radwege-Netz in Niederbayern für Tagesausflügler und Radtouristen erneut attraktiver zu machen sowie eine Reihe von kleinen Projekten standen im Mittelpunkt einer Sitzung des Steuerkreises (Vorstand) der „Lokalen Aktionsgruppe Landkreis Landshut e. V.“ (LAG) in den Räumen der Lebensgemeinschaft Höhenberg.
Bei der Sitzung, die Landrat Peter Dreier als 1. Vorsitzender der LAG leitete, stellte Alexander von Poschinger, Marketingleiter beim Tourismusverband Ostbayern, das Kooperationsprojekt „Radrunde 2“ vor. Die – wie sie sich selber beschreibt – „dorfähnliche Lebensgemeinschaft Höhenberg“ (Marktgemeinde Velden) ist eine über die Grenzen der Region hinaus renommierte soziale Einrichtung, in der Behinderte und Menschen ohne Behinderung zusammenarbeiten und zusammenleben. Die Gemeinschaft bietet unter anderem in ihren Höhenberger Werkstätten rund 150 Werkstattplätze, darunter in einer Gärtnerei, einer Bäckerei, einer Schreinerei, einer Schnitzerei, einer Filz- und Kerzenwerkstatt und einer Werkstatt zur Herstellung von Musik-Instrumenten.
Die Lebensgemeinschaft Höhenberg, eine anthroposophische, sozialtherapeutische Einrichtung, die seit 1978 besteht, betätigt sich aber auch landwirtschaftlich – nach den Grundsätzen der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Die Gemeinschaft ist mit ihren 80 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche Mitglied im „Demeter“-Anbauverbund. Ein Teil der Milch der Kühe des Bauernhofs wird in einer kleinen Käserei veredelt.
Florian Klotz und Max Klughammer von der Lebensgemeinschaft Höhenberg führten die Mitglieder des LAG-Steuerkreises zu Beginn des Treffens durch die Werkstätten und insbesondere die Käserei: Diese Käserei ist ziemlich beengt und angesichts des Viehbestands der Lebensgemeinschaft durchaus ausbaufähig. Es ist angedacht, dass sie im Rahmen eines Leader-Projekts gefördert werden soll.
Dr. Eberhard Pex, Leader-Koordinator für Niederbayern, überbrachte die freudige Nachricht, dass der bayerische Landtag die Bedeutung des Leader-Förderprogramme für die Entwicklung der ländlichen Räume Bayerns gewürdigt habe: Im Nachtragshaushalt für 2018 seien zusätzlich vier Millionen Euro an Landesmitteln für Leader-Projekte zur Verfügung gestellt worden. Die Mittel kämen den 31 LAG in Bayern zugute. Die Förderung von Leader-Projekten erfolgt bekanntlich einerseits aus Finanzquellen der EU und des Freistaats (zwischen 30 und 70 Prozent, je nach Projekt) und andererseits aus Eigenmitteln von Kooperationspartnern, zum Beispiel Landkreisen.
Karoline Bartha, die Managerin der Leader-Projekte im Landkreis Landshut, informierte über aktuelle Themen der LAG: zum Beispiel darüber, dass sich die Gemeinde Weihmichl als einzige aus ganz Niederbayern am Wettbewerb „Dorferneuerung“ der Europa-Region Donau-Moldau beteiligt. Weihmichl sei ausgewählt worden, da es 2017 Kreissieger geworden war beim niederbayerischen Bezirksentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“. Und sie teilte mit, dass sich die LAG mit dem Kooperationsprojekt „Radrunde Teil 1“ am Wettbewerb „Gemeinsam stark sein“ der „Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume“ (DVS) beteiligt.
Im Rahmen des Leader-Kooperationsprojekts „Radrunden Bayerisches Thermenland“ hat der Tourismusverband Ostbayern (TVO) die Beschilderung auf rund 900 Kilometern von Radwegen zwischen Regensburg und Simbach/Inn auf einen einheitlichen Standard gebracht, woran Marketingleiter Alexander von Poschinger erinnerte. Im ersten Teil des Kooperationsprojekts ist unter dem Motto „Himmlisch Radfahren“ ein neuer Fern-Radweg ausgeschildert worden, der auf 244 Kilometer von Regensburg über Landshut nach Passau führt. Die steigungsarme Tour ist laut TVO für Genuss-Radler ebenso geeignet wie „für sportliche Fahrer, für E-Biker ebenso wie für Familien mit Kindern, Naturfreunde, Kulturliebhaber und natürlich für alle Fans der regionalen Braukunst und Biergarten-Kultur“. In der „Radrunde Teil 2“ des Kooperationsprojekts geht es nach den Darlegungen von Poschingers nun um „Qualitätssicherung und Erlebnis-Inszenierung“ und um Investitionen in die Qualität von Service- und Infrastruktur-Einrichtungen für die Radtouristen.
Ein wichtiger Punkt dabei ist nach den Worten des Marketingleiters für die TVO-Region Bayerisches Golf- und Thermenland die Entwicklung von Tages-, Wochenend-Touren und Themen-Touren entlang der bekannten und beliebten Fern-Radwege. Der Steuerkreis sprach sich einstimmig dafür aus, das „Radrunden“-Projekt auf diese Weise fortzuführen.
Schließlich haben die Steuerkreis-Mitglieder die Förderung von drei Kleinprojekten beschlossen. Folgende Kleinprojekte sind ausgewählt worden und erhalten einen Zuschuss: die „Anpflanzung einer Beerenhecke zu einer Hochstamm-Streuobstwiese in Reichersdorf, Gemeinde Vilsheim“; das Projekt „Anschaffung eines drohnen- gestützten Kamera-Systems“ des Hegerings 13, das der Kreisgruppe Landshut des Bayerischen Jagdverbands zum einen bei der Schwarzwild-Jagd dienen soll und zum anderen dem Schutz vor allem von Rehkitzen vor dem Tod durch Landmaschinen; und schließlich das Projekt „Naschgarten Wörth/Isar“, eine Anpflanzung von Beerenhecken.