von links: Regierungspräsident Rainer Haselbeck und Landwirt Franz Strixner. - Fotos: Reimund Neumaier
Niederbayern - pm (18.06.2020) Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. In Bayern wird es hauptsächlich aus Grundwasser gewonnen. Grundwasser bedarf also des besonderen Schutzes. Genau hier setzt die Initiative "Wasserschutzbrot Niederbayern" an, die Regierungspräsident Rainer Haselbeck gemeinsam mit Bürgermeister Alfred Holzner von Rottenburg a. d. Laaber heute beim Wasserzweckverband Rottenburger Gruppe vorgestellt hat.
"Die Initiative "Wasserschutzbrot Niederbayern" ist ein wertvoller Ansatz, um unser Grundwasser noch besser zu schützen. Darüber hinaus ist die Verwendung regionaler Rohstoffe und die Zusammenarbeit mit Mühlen, Handwerksbäckereien und Wasserversorgern vor Ort ein Bekenntnis zur Heimat, das gleichzeitig auch Arbeitsplätze sichert", sagt Regierungspräsident Rainer Haselbeck. Mit diesem Projekt könne man auch die Verbraucher für das Thema "Trinkwasserschutz durch weniger Düngung" sensibilisieren. Denn durch ihr Kaufverhalten entscheiden die Kundinnen und Kunden letztendlich darüber, wie Produkte erzeugt und verarbeitet werden. Er hoffe sehr, dass dieses Projekt in ganz Niederbayern einen hohen Zuspruch erfährt und sich weitere Teilnehmer finden.
von links: Reimund Neumaier, Wasserwirtschaft der Regierung von Niederbayern, Katharina Meyer, Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Rudolf Bücherl, Bäckerei Bücherl, Bürgermeister Alfred Holzner, Rottenburg a. d. Laaber, Rosemarie Strixner, Landwirt Franz Strixner, Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Rudolf Sagberger, Sagberger Mühlen und Hans Weinzierl, erster Vorsitzender des Wasserzweckverbandes Rottenburger Gruppe.
Die Initiative "Wasserschutzbrot Niederbayern" im Rahmen der "Aktion Grundwasserschutz - Trinkwasser für Niederbayern" der Regierung von Niederbayern" verbindet auf besondere Weise Wasserversorger, Landwirte, Müller und Bäcker für den Grundwasserschutz. Landwirt Franz Strixner, Rudolf Sagberger von den Sagberger Mühlen, Rudolf Bücherl von der Landshuter Bäckerei Bücherl und Hans Weinzierl, erster Vorsitzender des Wasserzweckverbandes Rottenburger Gruppe sowie Dr. Marlene Gruber, Projektkoordinatorin Landwirtschaft und Grundwasserschutz der Rottenburger Gruppe, haben heute beim offiziellen Start der Initiative Wasserschutzbrot Niederbayern über ihre Erfahrungen aus der Praxis berichtet. Auch die Landshuter Bäckerei Wackerl, die Bäckerei Schleich aus Frontenhausen und die Bäckerei Hatzl aus Rottenburg a. d. Laaber sowie der Wasserzweckverband Mallersdorf-Pfaffenberg wirken bei der Initiative mit. Katharina Meyer vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau wird zukünftig die Initiative betreuen und Reimund Neumaier vom Sachgebiet Wasserwirtschaft der Regierung von Niederbayern ist der Ansprechpartner in fachlichen Fragen rund um die Initiative Wasserschutzbrot.
Das Wasserschutzbrot ist ein Ansatz, die Nitratbelastung des Grundwassers zu reduzieren. Beim Anbau von Getreide bringen Landwirte Stickstoffdünger in mehreren Gaben aus. Im Boden wird der Stickstoff zu Nitrat umgewandelt, das über das Grundwasser in die Trinkwasserbrunnen gelangen kann. Wenn beim Anbau des Backweizens auf die letzte Stickstoff-Gabe verzichtet wird, verringert sich das Risiko der Nitrat-Auswaschung in das Grundwasser. Das grundwasserschonend angebaute Getreide wird in der Mühle getrennt vermahlen, separat gelagert und gelangt dann ausschließlich zu den an dieser Initiative beteiligten Bäckern. Da der Wasserschutz-Weizen durch den Wegfall der letzten Stickstoffdüngung einen etwas geringeren Eiweißgehalt besitzt, ist das Mehl für die Bäcker aufwändiger zu verarbeiten.
Die Initiative "Wasserschutzbrot" läuft bereits erfolgreich in Unter-, Mittel- und Oberfranken.