Pfeffenhausen (18.03.2022) Jeden Tag erreichen uns neue schreckliche Bilder und Meldungen aus der Ukraine. Seit Russland am 24. Februar seinen Angriffskrieg in der Ukraine gestartet hat, flüchten zahlreiche Menschen in sichere Länder wie Deutschland. Auch in der Marktgemeinde sind mittlerweile die ersten ukrainischen Flüchtlinge angekommen. Sie haben bereits bei engagierten Pfeffenhausenerinnen und Pfeffenhausenern eine Unterkunft gefunden. Da ein Kriegsende jedoch noch nicht in Sicht ist, ist davon auszugehen, dass noch mehr Menschen kommen.
Daher ist die Marktgemeinde weiterhin auf der Suche nach Wohnmöglichkeiten – aber auch nach Freiwilligen, die den ukrainischen Kriegsflüchtlingen anderweitig helfen wollen. Ziel ist es, einen Helferkreis zu gründen. Hierfür ist ein erstes Treffen geplant, genauso wie eines für alle, die eine Unterkunft zur Verfügung stellen.
Vergangene Woche hat sich Bürgermeister Florian Hölzl mit Vertretern von Kommunalpolitik, Vereinen, Kirche, Schule, Kindergarten und der Marktverwaltung getroffen, um zu besprechen, wie die Hilfe für ukrainische Flüchtlinge vor Ort konkret aussehen kann. Denn man will den Menschen nicht nur ein Dach über dem Kopf bieten, sondern ihnen die Ankunft in einem für sie fremden Land auch anderweitig erleichtern.
Hölzl ist überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft in der Marktgemeinde: „Es ist bewundernswert, wieviel Solidarität vor Ort im Konkreten spür- und erlebbar ist. Wir werden als Gemeinde weder die Geflüchteten noch diejenigen, die Wohnraumangebote unterbreiten, allein lassen, sondern durchgängig Unterstützung anbieten.“ Bereits am ersten Tag nach Ausbruch des Krieges hat die Marktgemeinde einen Aufruf gestartet, mögliche Unterkünfte im Gemeindegebiet zu melden. Bis heute haben sich daraufhin 16 Bürgerinnen und Bürger dazu bereiterklärt, insgesamt über 100 Flüchtlinge aufnehmen zu wollen. Da niemand weiß, wie sich die Situation entwickelt, können weiterhin mögliche Unterkünfte an die Verwaltung
per E-Mail an buergermeister@markt/pfeffenhausen.de oder
unter Telefon 08782-960034 gemeldet werden.
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Ansprechpartner: Anna Kolbinger, Pressesprecherin
Telefon: 08782 9600-34
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Homepage: www.pfeffenhausen.de
Adresse: Marktplatz 3, 84076 Pfeffenhausen
Auch über eine Wohnmöglichkeit hinaus möchte die Marktgemeinde Hilfe anbieten. Die Menschen mussten oft überstürzt fliehen, ohne viel Gepäck, sind zum Teil durch Kriegserlebnisse traumatisiert und kommen in einem fremden Land an – ohne die Sprache zu sprechen. Beim Auftaktgespräch mit Vertretern örtlicher Organisationen und Gruppierungen wurde das Ziel formuliert, nach Möglichkeit jeder ukrainischen Familie einen Paten und damit einen Erstansprechpartner zuzuweisen, wenn sie dies wünscht. Im Idealfall übernehmen die Herbergsmütter und Herbergsväter diese Rolle. Darüber hinaus soll ein ehrenamtlich tätiger Helferkreis etabliert werden, über den verschiedenartige Unterstützung möglich ist: Diese kann von der Begleitung bei Behördengängen und Arztbesuchen, die Organisation von Sachspenden bis hin zu Fahrdiensten und Möbelaufbau reichen. Hierfür sind freiwillige Helfer gesucht, die sich engagieren möchten. Diese werden darum geben, sich über ein Online-Formular als Helfer zu registrierten, damit die Freiwilligen nach konkretem Bedarf kontaktiert werden können. Das Formular ist unter www.pfeffenhausen.de zu finden.
Die registrierten Freiwilligen werden dann zu einem oder mehreren Helfertreffen eingeladen. Auch für die ukrainischen Flüchtlinge selbst ist ein Treffen geplant, bei dem sie sich untereinander – aber auch Schlüsselpersonen aus Pfeffenhausen – kennenlernen können. Diese Treffen sollen regelmäßig wiederholt werden. Ein erster Termin steht noch nicht fest. Außerdem möchte die Marktgemeinde eine Spielgruppe für ukrainische Kinder im Kinderkrippen- und Kindergartenalter etablieren. Eine Pfeffenhausenerin, die selbst Ukrainerin ist, hat sich dazu bereiterklärt, die Gruppe zu leiten.
Da die Menschen in ihrer Hast, in der sie vor dem Krieg geflohen sind, oft nicht die Möglichkeit hatten, viel mitzunehmen, sind sie zum Teil auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Deswegen richtet die Marktgemeinde derzeit ein eigenes Spendenkonto für diesen Zweck ein.