„Das letzte Sitzungsgeld ist für die Tafel" – unter diesem Motto spendeten auch in diesem Jahr wieder die SPD-Kommunalpolitiker aus Rottenburg und Pfeffenhausen für die Rottenburger Tafel. Die beiden Stadträte Franz Gumplinger und Hans Weigl aus Rottenburg überreichten zusammen mit den Pfeffenhausener Gemeinderäten Thomas Niederreiter, Hans Ferstl und Ruth Müller die Spende an die Leiterin Gerti Weinzierl.
Leergeräumte Regale empfingen die Kommunalpolitiker am Freitag nachmittag in den Räumen der „Tafel". Am Tag zuvor war die letzte Lebensmittelausgabe vor Weihnachten, erst am 2. Januar ist wieder geöffnet, so Gerti Weinzierl. 101 Familien aus Rottenburg, Pfeffenhausen, Weihmichl, Obersüßbach, Rohr, Hohenthann und z. T. aus Neufahrn versorgen sich hier wöchentlich mit Lebensmitteln, um finanziell um die Runden zu kommen. 39 ehrenamtliche Helfer sammeln die Lebensmittel ein, sortieren sie und geben sie anhand der Bedarfsscheine aus.
Alleinerziehende, Geringverdiener oder Rentner – sie alle müssen täglich darum kämpfen, finanziell um die Runden zu kommen. Gespart wird, wo es geht – häufig auch am Essen. Damit in einem Land, in dem es Lebensmittel im Überfluss gibt, niemand hungern muss, wurden Mitte der 1990er Jahre die „Tafeln" in Deutschland gegründet. Mittlerweile gibt es fast 900 Tafeln in ganz Deutschland – eine davon ist seit sechs Jahren unter dem Dach der Diakonie in Rottenburg angesiedelt und die Personen, die diese Hilfe in Anspruch nehmen, werden immer mehr.
Die Lebensmittel werden von Geschäftsleuten oder Privatpersonen gespendet und in dieser Woche seien auch Lebensmittelspenden von Schulen oder Vereinen hinzugekommen. Besonders habe sie sich gefreut, als eine Pfeffenhausenerin 100 Gläser selbst gemachte Marmelade vorbeibrachte. „Über die Tafeln werden qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Menschen in Not verteilt", informierte Gerti Weinzierl. Mit den Spendengeldern könne man dazukaufen, was nicht im Angebot ist sei, bedankte sich Gerti Weinzierl bei den SPD-Politikern.