Landshut - hs (10.08.2019) Die Stadt Landshut hat seit 1938 die Einwohnerzahl verdoppelt. Ende Juli waren es genau 72 722 Einwohner. Allein im Monat Juli kamen 102 Neubürger dazu. Seit Jahresanfang ist Landshut um 322 Einwohner gewachsen. Zum Wahltag der 44 Stadträte und des Oberbürgermeisters am 15. März 2020 wird Landshut wohl ca. 73.250 Einwohner haben. - Die Amtsperiode des Stadtrats und des Oberbürgermeisters dauert dann ab 1. Mai 2020 volle sechs Jahre bis zum 30. April 2026.
Wenn der Einwohnerzuwachs so anhält wie die letzten 15 Jahre, dann wird Landshut am 30.04.2016 die Marke von 80.000 Einwohnern knapp überschritten haben.
Auch im Juli 2019 blieb die Zahl der Geburten (31) um 28 hinter der Zahl der Todesfälle (59). Will heißen: Ohne Zuzüge hätte Landshut seit 1969 um ca. 5000 Einwohner abgenommen und würde sich auf nur mehr 50.000 Einwohner (die Größenordnung von Passau) zubewegen.
Doch mittlerweile häufen sich die Stimmen - auch bei den Stadträten - die sich für einen deutliche Verringerung des Zuzugs von Neubürgern stark machen. Dieses Thema wird wohll auch in einigen Wahlprogrammen zur Wahl am 15. März 2020 auftauchen. Der OB-Kandidat der ÖDP, Dr. Stefan Müller Kroehling (49), hat sich bereits wiederholt für ein gebremstes Wachstum ausgeprochen. Auch unsere Rundschau-Umfrage zeigt, dass sogar 64 % eine Rückführung der Zuzugs pro Jahr auf 250 Neubürger wünschen. Aber wie steuert man das?
Die Nachbarstadt Erding hat sogar einen Stadtratsbeschluss verabschiedet, der das Wachstum pro Jahr auf maximal ein Prozent beschränkt. Erding hat derzeit 37.500 Einwohner. Oberbürgermeister Maximilian Gotz (CSU) hat bei der jüngsten Eröffnung des Bauzentrums Auer in der Münchnerau als Ehrengast die Brisanz des Themas Zuzug in seiner Großen Kreisstadt bestätigt. Zu Bürgerversammlungen mit diesem Thema würden stets 350 und mehr Erdinger kommen. Erding ist eine völig schuldenfreie Stadt im 138.000 Einwohner großen Landkreis mit 77 Millionen Euro Guthaben auf dem Konto.