Das Alte Rathaus ist längst viel zu klein für die zuletzt außerordentlich stark wachsende Stadt
Landshut - hs (26.03.2020) Das Wachstum der niederbayerischen Bezirkshauptstadt setzt sich auch im neuen Jahr fort. Im Januar ist die Stadt um 107 Neubürger gewachsen und im Februar um 203. Bei der Amtsübernahme von Oberbürgermeister Alexander Putz am 1. Januar 2017 hatte Landshut 70.440 Einwohner Das bedeutet in 38 Monaten Amtszeit OB Putz ein Zuwachs um 3.166 Einwohner. Als OB-Vorgänger Hans Rampf am 1. Januar 2005 Rathauschef wurde zählte Landshut 60.545 Einwohner.
Wiederum als dessen Vorgänger Josef Deimer am 1. Januar 1970 Oberbürgermeister wurde zählte Landshut erst 58.376 Einwohner (Volkszählung vom 27.05.1970). Will heißen, dass Landshut in der 35-jährigen Amtszeit von OB Deimer nur um 2.169 Enwohner gewachsen ist, obwohl es auch schon das BMW-Werk gab, der Flughafen Erding/Freising 1990/91 eröffnet wurde sowie die Hochschule 1979 in Schönbrunn gegründet wurde und zudem einige Umlandgemeinden wie Schönbrunn, Auloh, Frauenberg oder Münchnerau eingemeindet wurden.
In der nur 12-jährigen Amtszeit von OB Rampf ist die Stadt jedoch um 9.895 Einwohner gewachsen, freilich überwiegend durch den Zuzug von Neubürgern aus osteuropäischen Ländern wie Rumänien, Polen, Kroatien und Serbien. Die Zahl der türkischen Stadtbewohner ist seit zehn Jahren fast unverändert bei 1.250 Personen. Die Rumänen sind aktuell die mit Abstand größte ausländische Einwohnergruppierung mit ca. 1850 Personen.
Die Weltfinanzkrise - beginnend mit dem 8. August 2007 - sorgte letztmals für einen geringfügigen Rückgang der Landshuter Einwohner um 26 Personen, von 62.629 zum 31.12.2007 auf 62.606 zum 31.12.2008. Im Jahr danach - 2009 - erfolgte wieder eine leichte Zunahme um 129 Personen. 2010 betrug die Zunahme schon 523 Personen.
Das außergewöhnlich starke Wachsum der Stadt in den letzten elf Jahren war ja auch in der Schlussphase des letzten OB-Wahlkampfs ein bedeutendes Thema. Man wird sehen, wie sich die jetzige Corona-Krise auf die Zuwachszahlen auswirkt.
Die nächsten Tage werden wir im Rahmen des monatlichen Arbeitsmarktberichts der Agentur für Arbeit auch erfahren, wie die Corona-Krise die Zahl der Kurzarbeiter und der Arbeitslosen regional und überregional hochgetrieben hat. Die mit Abstand größten Arbeitgeber der Region sind ja die BMW-Werke in Landshut/Ergolding und in Dingolfing, die Dräxlmaier Group in Vilsbiburg sowie der Flughafen. Schon im letzten Wirtschaftsjahr 2019 hat die Stadt Landshut 692 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Also nicht alles ist Gold was laut dem gern zitierten Prognosgutachten glänzt in Landshut.
NB.: Inclusive der drei oft zitierten Umlandgemeinden Ergolding (13.050 Einw.), Altdorf (11.150 Einw.) und Kumhausen (5.500 Einw.) hätte Landshut heute 103.306 Einwohner und wäre somit Großstadt. Was nicht ist, kann ja früher oder später noch werden. Niederbayern (1,2 Mio. Einw.) mit einer Hauptstadt, die Großstadt ist und auch der aktuell 161.500 Einwohner große Landkreis Landshut mit einer Großstadt im Zentrum könnten nur gewinnen. Als Großstadt in der Metropolregion München könnte man in vieler Hnsicht auch ganz andere Ansprüche stellen.