Beim 7-Tage-Inzidenzen steht es zwischen Stadt und Landkreis Landshut 85,8 zu 56,3. - Grafiken: W. Götz
Landshut/Bayern/Österreich – gw (17.02.2021) „Lockdown“, das Wort das zum Anglizismus des Jahres 2020 gewählt wurde, lässt sich wörtlich übersetzten mit Sperrung, Abriegelung oder hinabschleusen. Am 16. Dezember, zum Start des zweiten harten Lockdowns lag die bayerische 7-Tage-Indzidenz bei 222,1. Heute, 63 Tage später bei 56,8. Eigentlich hätten am 7. Januar die Lockdown-Maßnahmen vorbei sein sollen, aber die strengen Regeln wurden häppchenweise verlängert: Auf den 31. Januar, den 14. Februar und zuletzt auf den 7. März.
Derzeit heißt die Devise, um wieder in ein normaleres Leben übergehen zu können „35“. Ein Wert, den es in Bayern letztmalig am 14. Oktober gab. Ab dann breitete sich Corona exponentiell aus. Der Scheitelpunkt lag am 19. Dezember bei einer Inzidenz von 228,1.
Tägliche Neuinfektionen in Bayern und Österreich. In Bayern waren es heute 9,2 neue Coronafälle auf 100.000 Einwohner.
Mit einem Wert von 166,2 begann der Start ins neue Jahr. Seitdem hat sich diese Maßzahl bayernweit um zwei Drittel reduziert. Würde, rein statistisch und theoretisch gesehen, die gesellschaftliche Coronaeindämmung im gleichen Tempo weiterlaufen, wäre die magische „35“ in zehn Tagen erreicht. Dann würde bis zum 7. März ein Konsolidierungsbonus von einer Woche verbleiben. Das gilt für Bayern gesamt. Auf Landshut betrachtet, ergibt sich das gleiche Zahlenspiel: Am 28. Februar könnte die „35“ im Kalender stehen.
Wohlgemerkt handelt es sich dabei um Hochrechnung auf dem Papier. Viel zu schnell kann sich mit einem einzigen Hotspot (übersetzt: heiße Stelle) alles schlagartig ändern und den Zeitplan bis weit in den März verschieben.
Bayern-Österreich Vergleich der 7-Tage-Inzidenz seit 1. Januar. Österreich leicht steigend, Bayern fallend.
In Österreich stagniert seit den Lockerungen am 8. Februar die 7-Tage-Inzidenz bei Werten zwischen 105 und 110 derzeit mit eher steigender Tendenz. Das mag, wie unser Wien-Korrespondent Timo Edenharter telefonisch mitteilt, an der hohen Testrate liegen. Für einige Dienstleistungen, wie den Besuch beim Frisör, muss ein negativer Coronatest vorgelegt werden.
Ein massiver Brennpunkt liegt insbesondere bei unseren Nachbarn in der Tschechischen Republik, direkt an die nördliche Oberpfalz angrenzend. In Cheb (Eger) und Sokolov (Falkenau) liegen die 7-Tage-Inzidenzen bei 500 bzw. 989, jenseits der abgeriegelten Schengengrenze bei 255 in Wunsiedel, bzw. 294 in Tirschenreuth. Beide Landkreise weisen derzeit die höchsten Werte in Bayern auf.
Coronainfektionen im Vergleich ausgewählter Länder. Deutschland, Bayern sowie Stadt und Landkreis Landshut können mit guten Werten konkurieren.