Die Mittelspannungsmasten im Naturschutzgebiet des ehemaligen Standortübungsplatzes sind nun alle für den Vogelschutz nachgerüstet. Der Grund: Nicht isolierte Mittelspannungsmasten stellen besonders für Großvögel wie Störche oder Uhus ein erhebliches Stromschlagrisiko dar. Seit 2002 sind Netzbetreiber deshalb gesetzlich dazu verpflichtet, die gefährlichsten der bestehenden Konstruktionstypen von Mittelspannungsmasten gegen derartige Unfälle zu sichern.
An 25 Masten, zwei Turmstationen und einer Maststation brachten die Stadtwerke Landshut nun im Naturschutzgebiet den erforderlichen Vogelschutz an.
Zum Abschluss der Arbeiten trafen sich Vertreter des Bundes Naturschutz, der Unteren Naturschutzbehörden von Stadt und Landkreis Landshut sowie der Stadtwerke Landshut. „Die Leitungssicherung war dringend notwendig, da hier im Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet in den letzten Jahren bereits mehrere Vögel tödlich verunglückt sind.", sagte Gebietsbetreuer Philipp Herrmann.
Der Ablauf des meist tödlichen Szenarios sei hierbei vielfältig. So trete der Tod durch Kurzschluss beispielsweise auf, wenn ein Vogel zwei Drähte mit unterschiedlichen Spannungen berührt. Strom fließt durch seinen Körper und verursacht schwere und Verbrennungen und Lähmungen, woran die Vögel meist sterben.
Seit 2002 sind die Stromversorger nach § 41 „Vogelschutz an Energiefreileitungen" des Bundesnaturschutzgesetztes vom Gesetzgeber dazu verpflichtet, vorhandene, gefährlichen Strommasten vogelgerecht zu sichern, bzw. bei neuen Masten nur noch sichere Bauweisen auszuführen. „Erfreulicherweise konnten im Bereich des ehemaligen Standortübungsplatzes nicht nur die gefährlichen Masten fachgerecht gesichert werden, es wurden auf Anraten des Naturschutzes an den nun ungefährlichen Trafohäuschen sogar mehrere Nisthilfen – beispielsweise für Turmfalke und Dohle –angebracht", sagte Stadtwerke-Chef Armin Bardelle.
Der Naturschutzbeauftragte des Landkreises Landshut, Helmut Naneder, bemerkte abschließend: „Bisher sind wir bei den Energieversorgern in allen Fällen wo nachträgliche Leitungssicherung erforderlich war, auf Verständnis und schnelle Hilfe gestoßen. Darum bitten die Unteren Naturschutzbehörden von Stadt und Landkreis Landshut gemeinsam um rasche Mitteilung von gehäuften Funden toter Vögel unter Freileitungen, um mit Hilfe der zuständigen Netzversorger vogelgefährliche Masten weiterhin möglichst umfassend und fachgerecht zu sichern – und somit künftig weitere unnötige Verluste der heimischen Vogelwelt zu vermeiden."
Foto: Überzeugten sich vom neuen Leitungsschutz: Helmut Naneder, (Untere Naturschutzbehörde des Landkreis Landshut), Paul Riederer (Bund Naturschutz), Armin Bardelle (Stadtwerke Landshut), Jürgen Pustal (Bundesforst-Revierleiter) und Philipp Herrmann (Gebietsbetreuer des Naturschutzgebietes) – (v. l.).