Foto: Freuen sich über die Einrichtung des Studiengangs Hebammenwesen in Landshut (v.l.): Landrat Peter Dreier, MdL Helmut Radlmeier, Dr. Marlis Flieser-Hartl (Lakumed-Kliniken) und Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel.
Landshut - pm (18.09.2018) Bisher gibt es in ganz Niederbayern keine Möglichkeit, Hebammen auszubilden. Das wird sich bald ändern: Die Hochschule Landshut hat, in Kooperation mit den Kliniken in der Region, den Zuschlag erhalten, einen Studiengang Hebammenwesen zu starten. Eine mehr als erfreuliche Nachricht und ein großer Erfolg für die Region Landshut, wie Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier, Landrat Peter Dreier, Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel und Dr. Marlis Flieser-Hartl, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Lakumed-Kliniken, finden.
Das Problem ist bekannt: Weder in Landshut noch in ganz Niederbayern gibt es bisher die Möglichkeit, Hebammen auszubilden. „Das Interesse an diesem Beruf ist groß, aber es gibt nur begrenzte Plätze bei der Ausbildung“, erläuterte Dr. Marlis Flieser-Hartl, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Lakumed-Kliniken. Die Folge: Es gibt zu wenig Hebammen. Schon lange verfolgt die Lakumed-Gruppe den Plan, eine Hebammenschule in der Region Landshut aufzubauen. Der Bedarf wäre da: Rund 3.000 Geburten verzeichnen das Klinikum Landshut, das Achdorfer Krankenhaus und das Vilsbiburger Krankenhaus.
Nachdem die Ausbildung bis 2020 europaweit akademisiert wird, erarbeitete man vor einem Jahr zusammen mit der Hochschule Landshut ein Konzept für einen Studiengang Hebammenwesen. „Wir als Hochschule haben bereits Erfahrung, Fachausbildungen in eine sinnvolle akademische Ausbildung überzuführen. Das haben wir mit dem erfolgreichen Aufbau des Studiengang Gebärdensprachdolmetschen bewiesen“, schilderte Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel die Hintergründe. Außerdem habe man über den Studiengang „Biomedizinische Technik“ engen Kontakt zu den Kliniken in der Region aufgebaut und entsprechend Erfahrungen im medizinischen Bereich gesammelt. Zusammen mit der interdisziplinären Ausrichtung der Hochschule und dem Know-how der Fakultät Soziale Arbeit passe der Studiengang sehr gut an die Hochschule in Landshut.
Nachdem das Konzept stand, wandten sich Dr. Flieser-Hartl und Prof. Dr. Stoffel an den Stimmkreisabgeordneten für die Region Landshut, Helmut Radlmeier, und baten um seine Unterstützung. Dieser war sofort davon begeistert: „Die Region Landshut wächst, die Geburtenzahlen steigen. Dadurch wird die Nachfrage nach Hebammen immer größer. Die Einrichtung eines derartigen Studiengangs würde den Hebammen-Nachwuchs sichern“, so Radlmeier. In der Folge wandte sich der Landtagsabgeordnete als Mitglied in den beiden maßgeblichen Ausschüssen für Gesundheit und Pflege sowohl an das Gesundheitsministerium als auch an das Wissenschaftsministerium und warb für Landshut.
Beim Politischen Montag der CSU nach der Bartlmädult erfolgt dann der Paukenschlag durch Ministerpräsident Markus Söder. Dieser sagte zu, sich für den Aufbau des Studiengangs an der Hochschule Landshut einzusetzen. Jetzt steht fest: Landshut bekommt den Zuschlag.
Die Freude darüber ist groß. Landrat Peter Dreier hatte die Rede des Ministerpräsidenten live im Zelt mitverfolgt und sich anschließend für das Bekenntnis für Landshut gleich bei Markus Söder bedankt. Landrat Dreier dankte dem Abgeordneten Radlmeier dafür, dass dieser sich so für den Studiengang eingesetzt hat. „Dieser Studiengang wird ein echter Magnet für die Region Landshut.“
Dieser Ansicht ist auch Stimmkreisabgeordneter Helmut Radlmeier: „Der Hebammen-Studiengang ist ein Meilenstein – nicht nur für unsere Hochschule und die Region Landshut, sondern für ganz Niederbayern“, fasste Radlmeier zusammen.