Bayern - pm (18.09.2020 Michael Schwägerl (Foto), Vorsitzender des Bayerischen Pfhilologenverbands (bpv): „Dass die Maskenpflicht im Unterricht nur noch auf die Schulen begrenzt wird, die in gefährdeten Gebieten sind, ist aus pädagogischer Sicht eine gute Entscheidung. Wir haben zahlreiche Rückmeldungen aus ganz Bayern bekommen, die zeigen, dass das Unterrichten mit Maske definitiv eine große Herausforderung für die Kolleginnen und Kollegen war: Besonders im Sprachunterricht, beim Kennenlernen und generell unter dem Gesichtspunkt der Stimmbelastung waren die Lehrkräfte gefordert.
Manche berichteten von großer Erschöpfung oder auch Kopfschmerzen nach Dienstschluss. Die Maske war ja nicht nur im Klassenzimmer auf, sondern den ganzen Schultag, der mitunter bis 17.00 Uhr dauert.”
Lufthygiene ermöglicht Präsenzunterricht
Mit dem funktionierenden Präsenzunterricht ist ein Stück weit Normalität in die Schulen zurückgekehrt. Dies hatte die Staatsregierung vor den Sommerferien als oberstes Ziel ausgegeben. Zu deutlich wurde der Politik während der Schulschließung im vergangenen Schuljahr vor Augen geführt, welche zentrale Bedeutung eine geöffnete Schule für die Gesellschaft hat.
Doch um den Präsenzunterricht mit Blick auf das Infektionsrisiko sicherzustellen, sind aus Sicht des bpv weitere Investitionen in den Klassenzimmern vonnöten. Eine Kurzumfrage unter den Gymnasien und Beruflichen Oberschulen zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht: Mehr als die Hälfte der rückmeldenden Schulen berichtet von vielen, schlecht zu lüftenden Klassenzimmern. Nur in 20 Prozent der Rückmeldungen wird bestätigt, dass die Schule eine raumlufttechnische Anlage besitzt.
Investition in die Zukunft
“Durch technische Hilfsmittel wie CO2-Ampeln oder Luftreinigungsgeräte kann die Luftqualität in den einzelnen Klassenzimmern signifikant verbessert und so ein Infektionsrisiko verringert werden. Das ist unstrittig. Klar ist aber auch, dass hierfür Geld in die Hand genommen werden muss. Jedoch profitieren die Schulen davon nicht nur während der Corona-Krise, es ist auch eine Investition für die Zukunft”, meint Schwägerl. „In den vergangenen beiden Wochen war wegen des guten Wetters das Lüften vielerorts kein Problem. Das wird sich aber definitiv ändern. Und dann müssen die Schulen gerüstet sein.“
Es sei unabdingbar, in die Digitalisierung der Schulen zu investieren, so der bpv-Vorsitzende, doch bevor viel Geld für Laptops für Lehrkräfte ausgegeben werde, wäre es an der Zeit, durch eine konzertierte Aktion von Staatsregierung und Sachaufwandsträgern alle Schulräume auch im Bereich der Luftqualität fit für die Zukunft zu machen. “Gute, frische Luft im Klassenzimmer sorgt nicht nur für mehr Gesundheit bei Schülern und Lehrern, sondern auch für konzentrierteres Denken und Arbeiten und somit für mehr Lernerfolg”, schließt Schwägerl ab.