Bayern - pm (08.12.2020) Michael Schwägerl, der Vorsitzende des Bayerischer Philologenverband (bpv), kommentiert die heutige Regierungserklärung: „Kultur und Gastronomie sind in Vorleistung gegangen, damit die Schulen offenbleiben können. Jetzt müssen die Schulen sehr harte Einschränkungen in Kauf nehmen, damit Weihnachten für alle gelingen kann. Es liegt nun an der Gesellschaft, an Betrieben, am Einzelhandel und anderen Einrichtungen, dass die Zahlen in den nächsten Wochen sinken und es eine realistische Perspektive für die Zeit nach dem 10. Januar gibt.“
Schwägerl spielt auf die aktuell großen Schwierigkeiten an den Schulen an. Zwar war bereits am Sonntag klar, dass ab Jahrgangsstufe 8 Wechselunterricht bzw. Distanzunterricht in Hotspots stattfinden soll. Viele für die Schüler und Lehrer wichtigen Fragen blieben aber bis Dienstagnachmittag unbeantwortet. Jetzt ist klar: Auch die Q11 wird in den Distanz- beziehungsweise Wechselunterricht geschickt und in Jahrgangsstufe 8 bis 11 wird es keine schriftlichen Leistungsnachweise mehr vor Weihnachten geben. Damit finden viele Planungen von Lehrkräften und Schulleitungen, aber auch intensive Lernphasen von Schülern ein jähes und abruptes Ende.
Der Unterricht bis Weihnachten muss innerhalb eines Tages umgeplant werden. Und es bleibt bei den Beteiligten die Aussicht, dass diese Leistungsnachweise geballt im Januar und Februar nachgeschrieben und korrigiert werden müssen. „Schule funktioniert nicht auf Knopfdruck. Selbst wenn Pläne in den Schubladen liegen, müssen diese kommuniziert werden an Eltern, Schüler und Lehrer. Mit den sehr kurzfristigen und harten Maßnahmen zahlen die Schulen einen Preis. Wir wünschen uns, dass während der nächsten beiden Wochen und den Weihnachtsferien alle Teile der Gesellschaft mitziehen und die Kontakte einschränken, damit wir – die Schüler, Eltern und Lehrer – Aussicht auf einen relativ geregelten Schulbetrieb im Januar haben. Diese Solidarität fordern wir ein und dieser Ruck muss jetzt durch Bayern gehen“, schließt Schwägerl ab.