Die Vernissage am Donerstagabend (26.09.) im Rathausfoyer war außerordentlich gut besucht. Dritter Bürgermeister Gerd Steinberger übernahm kurzfristig die Eröffnung der großen Zeilhofer-Ausstellung, weil gleichzeitig noch der Bausenat unter der Leitung des Zweiten Brügermeisters Dr. Thomas Keyßner andauerte.
Der Kreisverband Niederbayern – Oberpfalz des Bundes Deutscher Architekten (BDA) widmet sich der Dokumentation und Präsentation des Wirkens wichtiger Architekten in der Region. Die Ausstellungs- und Dokumentationsreihe beginnt mit dem Lebenswerk des Landshuter Architekten und Designers Willibald Zeilhofer (78).Die Retrospektive „Willibald Zeilhofer – Unentdeckte Moderne in Niederbayern" präsentiert ausgewählte Bauten von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart. Noch bis 20. Oktober sind im Rathausfoyer Zeichnungen, Fotos und Architekturmodelle ausgestellt. Hinzu kommen Originalmöbel und Objekte, die Zeilhofer entworfen hat.
„Es ist ein Anliegen des BDA, die Arbeiten hervorragender Vertreter moderner Architektur in der Region zu untersuchen und zu dokumentieren. Zu diesen Architekten zählt Willibald Zeilhofer.", so Jakob Oberpriller, Architekt des BDA und erster Vorsitzender des BDA Kreisverbandes Niederbayern/Oberpfalz, der die Ausstellung veranstaltet.
Willibald Zeilhofer wurde 1935 in Landshut geboren. 1957 machte er nach seinem Architekturstudium am Oskar-von-Miller- Polytechnikum in München seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur. Nach einer Stelle im renommierten Architekturbüro Hans Maurer in München machte er sich bereits im Alter von 25 Jahren als Architekt selbständig. 1965 eröffnete er ein Büro in Landshut.Er fühlte sich in den ersten Jahren der klassischen Moderne verpflichtet. Mehrere seiner Einfamilienhäuser wurden seit den 1960er Jahren international veröffentlicht. Darunter sein eigenes Wohnhaus in Landshut (1964), das in der Fachzeitschrift „Bauen + Wohnen" ausführlich publiziert und international in Vergleich gesetzt wurde, unter anderem zu Arbeiten des US- Architekten Craig Ellwood, den Zeilhofer Jahre später in Italien kennenlernte und mit dem ihn eine lange Freundschaft verband.
1969 wurde Zeilhofer in den Bund Deutscher Architekten berufen, für den er sich viele Jahre engagierte – in den Jahren 1980 bis 1987 war er Vorsitzender des BDA Kreisverbandes Niederbayern-Oberpfalz, von 1987 bis 2000 war er Vorstandsmitglied des BDA Bayern.Neben öffentlichen Bauten fokussierte er sich in seiner Arbeit auf Einfamilienhäuser und Wohnungsbau – unter anderem die Landshuter Wohnanlage Dünzl – Park am Hofberg (1975) und am Birkenberg (1975) – letztere erhielt 1977 beim BDA-Preis eine Anerkennung. Beide Anlagen sind in Sichtbeton gehalten und waren zur Entstehungszeit wegen ihrer Radikalität umstritten. Zahlreiche seiner Bauten sind nach erfolgreichen Architektenwettbewerben entstanden, unter anderem das Ämtergebäude in Landshut (1988) oder die evangelisch-lutherische Pauluskirche in Ergolding (1990).
Öffnungszeiten der Zeilhofer-Ausstellung im großen Rathausfoyer:
Dienstag bis sonntag, jeweils von 14 bis 18 Uhr.