Landshut. SPD-Stadträte und SPD-Vorstandsmitglieder informierten sich vor kurzem bei Schulleiter Sebastian Hutzenthaler über die aktuellen Sorgen und Nöte der Schule in Schönbrunn sowie über die Auswirkungen der jüngsten Schulreform.
Hutzenthaler betonte gleich zu Beginn, dass ein sehr positiver Aspekt der Reform der Einsatz von Berufseinstiegsbegleitern für Jugendliche mit schulischen und sozialen Defiziten sei. Bereits ab der achten Jahrgangsstufe setze diese Unterstützung zur Berufsfindung an. „Doch hier gibt es noch einiges zu tun.", so Hutzenthaler. Bei einer Führung durch die Schule erläuterte der Schulleiter, dass in vielen Bereichen dringender Investitionsbedarf bestehe. Erfreulicherweise werde nun endlich der völlig veraltete Physiksaal erneuert. Für solche Investitionen ist die Stadt verantwortlich. Stadträtin Maria zeigte hierfür viel Verständnis: „Ich kenne diese Sorgen und Nöte unserer Schulen nur zu gut. Es gibt einen gravierenden Investitionsstau, den es nach und nach abzubauen gilt." Allerdings seien die finanziellen Mittel begrenzt.
Stadtrat Robert Gewies, der auch Vertreter im Beirat für Migration und Integration ist, interessierte, ob es neben sprachlichen auch größere soziale Probleme mit Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gibt. Dies verneinte Hutzenthaler: „Es gibt beim Sozialverhalten hier nicht mehr oder weniger Probleme als bei den anderen Schülern." Die sprachlichen Probleme seien aber besonders bei noch nicht lange in Deutschland lebenden Kindern ein großes Lern- und Integrationshemmnis. So gebe es im Mittelschulverbund Landshut auch einen Sprachlernkurs an der Mittelschule St. Nikola speziell für Sprachdefizite. Dieser habe sich sehr bewährt, reiche aber nicht aus.
Große Probleme bereite den Schulen die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung, sprich die Inklusion. Danach hat jedes Kind das Recht, eine Regelschule zu besuchen. Hier würden die Schulen und auch die Lehrer oft an ihre Grenzen stoßen, denn von politischer Seite werde kaum Unterstützung geboten. In der Klassenbildung müssten Kinder mit besonderem Förderbedarf viel stärker Berücksichtigung finden, da Inklusion nur in kleineren Klassen gelingen könne.
Eine Alternative wusste hierzu die Parteivorsitzende der Landshuter SPD, Anja König, anzubieten. Die Umsetzung des Bildungskonzeptes der SPD: gemeinsames und gleichberechtigtes Lernen von Anfang an. In Schweden habe sich ein solches Erfolgsmodell sehr bewährt.
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende, Dr. Verena Brunschweiger, fügte hinzu: „Aus meiner täglichen Arbeit als Gymnasiallehrerin weiß ich nur zu gut, was Inklusion bedeutet." Oft fehle es sehr intelligenten und hochbegabten Schülern an sozialer Kompetenz und Integrationsvermögen. Eine Außenseiterrolle sei trotz hervorragendem Schulabschluss vorprogrammiert. Es fehle im Lehrplan am „Fit machen für's Leben".