"Ja, ich stimme zu 99 Prozent mit dem Parteiprogramm der Bay- ernpartei überein". Schon vor Wochen hat uns Stadtrat Robert Neuhauser (Foto) auf die Frage nach seiner politischen Zukunft wissen lassen, dass er mit der ehemals in Bayern einflußreichen Bayernpartei liebäugelt. Jetzt hat er sich entschieden. Er wurde Mitglied der Partei und schon am 15. November will er in Landshut einen Ortsverband gründen. - Für die breite Öffentlichkeit so richtig bekannt wurde Robert Neuhauer als er 2003 im Wochenblatt eine Anzeige aufgab, um Interessenten für die Gründung des Vereins "Bürger für Landshut" zu werben.
Das Ziel damals: Eine Plattform für eine OB-Kandidatur von Hans Rampf außerhalb der CSU. Kurze Zeit zuvor ist Rampf, damals 56-jährig, bei der von über 350 Parteimitgliedern besuchten Nominierungsversammlung im Bernlochnersaal gegen den dama- ligen 2. Bürgermeister Ludwig Zellner parteiintern unterlegen. Dritte Bewerberin war damals Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner, Stadträtin seit 2002. Sie schied trotz einer guten Vorstellungsrede bereits im ersten Wahlgang aus.
Die "Bürger für Landshut" (BfL) sammelten fleißig Unterschriften. Rampf ließ sich von diesem neuen Verein, mit dem auch einige CSU-Stadträte sympathisierten, zum OB-Kandidaten küren und er gewann die OB-Wahl am 10. Oktober 2004 auf Anhieg mit 50,89 Prozent.
Robet Neuhauer (Bildmitte) - bei der Entgegennahme der Aufnahme-Urkunde, überreicht durch den Generalsekretär der Bayernpartei, Hubert Dorn und im Beisein des stellvertretenden Parteivorsitzenden Thomas Hummel (re.)
Neuhauser galt mit seinem damaligen BfL- Verein als der OB-Macher. Danach, 2008, trat diese Gruppe auch mit einer eigenen Liste für die Stadtratswahl 2008 an. Drei schafften auf Anhieb den Sprung in den Stadtrat: Rosemarie Schwenkert (ehemals CSU-Stadträtin), Robert Neuhauer und Bernd O. Friedrich. Nach einem internen Streit um den Vorsitz schied Neuhauser aus und wechselte für kurze Zeit zur FDP-Stadtratsfraktion. Doch bald schon verließ Neuhauser diese Gruppe wieder und gründete mit den Stadträtinnen Christine Ackermann (ödp) und der parteilosen Elke März-Granda eine Ausschußge- meinschaft. Die "Bürger für Landshut" bekamen danach durch den Wechsen der CSU- Stadträtin Margit Napf wieder Ersatz für Neuhauser und konnten ihren Fraktionsstatus (mindestens drei Mitglieder) behalten.
Jetzt also wurde der Geschäftsmann (Möbelbranche) Robert Neuhauer, der sich gern - nicht nur zum Bieranstich - im Trachtenlook sehen läßt, Bayernparteiler. Gut möglich, dass der eine oder andere des Landshuter Bürgerblocks (inzwischen aufgelöst), für den 2008 Mundi Lohr in den Stadtrat einzog, zu Neuhauser und seiner Bayernpartei wechselt. Diese Partei ist damit auch erstmals im 44-köpfigen Stadtrat vertreten. 2014 ist also eine weitere Kandidatenliste zur Stadtratswahl mit Robert Neuhauser an der Spitze zu erwarten. Auch die Kandidatur zum Landtag ist denkbar. /hs