51 Kreisräte stimmten inclusive Landrat Dreier für Essenbach, neun Kreisräte stimmten dagegen: alle fünf Kresräte der Grünen, die beiden FDP-Kreisräte Deller und Sponbrucker, die ÖDP-Kreisrätin Christine Huber und CSU-Kreisrat Hans Keil
Hatte als Besucher und Zuhörer der Sitzung allen Grund zum Strahlen: Essenbachs 1. Bürgemeister Dieter Neubauer (CSU) - Fotos (2) Hermann Schnall
Landkreis Landshut (18.12.2017) Die Marktgemeinde Essenbach (12.000 Einwohner) wird Standort des neuen Landratsamts des Landkreises Landshut. Mit 51 "Ja"- und neun "Nein"-Stimmen ist diese Weichenstellung am heutigen Montag (18. Dezember) bei der letzten Plenarsitzung des 61-köpfigen Gremiums im Jahr 2017 vorgenommen worden. Unter den Besuchern der Sitzung war auch ein strahlender Essenbacher Bürgermeister Dieter Neubauer (CSU), der unmittelbar nach der Abstimmung viele Glückwünsche entgegennehmen konnte. Das neue Landratsamt ist Gold wert.
Bei dem Gelände des künftigen Landratsamts handelt es sich um ein rund sechs Hektar großes Areal im Süden von Essenbach, unweit der Sport- und Freizeit-Arena Eskara sowie der Musikschule. - Foto Hermann Schnall
Mit ersten Planungen wird schon im Januar 2018 begonnen werden. Damit ist der Kreistag, der sich aus 60 Kreisräten sowie dem Landrat zusammensetzt, der den Vorsitz führt, der Empfehlung des 13-köpfigen Kreisausschusses gefolgt, der am 11. Dezember einstimmig für Essenbach votiert hatte. Dieser Empfehlungsbeschluss lag der heutigen Entscheidung im Kreistags-Plenum zugrunde,
„Mit der Standort-Entscheidung sind wir unserem Ziel, in einer zentralen Lage des Landkreises das neue Landratsamt zu errichten, ein Stück näher gekommen“, zeigte sich Landrat Peter Dreier sehr erfreut über das eindeutige Votum: „Das Jahr 2018 wird nun davon geprägt sein, die Planungen in die Wege zu leiten und voranzutreiben. Mir ist es ein großes Anliegen, unseren Mitarbeitern möglichst bald optimale Arbeitsbedingungen am neuen Standort bieten zu können – ganz im Sinne einer bürgerorientierten und leistungsstarken Verwaltung.“
In einem nichtöffentlichen Teil der Kreistagssitzung (13-14 Uhr) stellten Mitarbeiter der Landkreis-Verwaltung alle vorgeschlagenen Areale vor – samt allen Vorzügen und Nachteilen. Nichtöffentlich war dieser Teil der Plenarsitzung, weil dort auch die Grundstückspreise dargelegt worden sind.
Dem Zuschlag für das jetzt ausgewählte Areal in Essenbach lag eine Entscheidungs-Matrix zugrunde, die ein Raster von aussagekräftigen Bewertungs-Kriterien umfasste: Solche Kriterien waren zum Beispiel der Grundstückspreis, Größe und Erweiterungsmöglichkeiten der jeweiligen Areale, die Flexibilität (unter anderem flossen hier ein: Grundstücksform, Erschließung, Topographie usw.), Bürgernähe, Verkehrsanbindung und vorhandene Parkplätze.
Am Schluss des langen Prüfungsprozesses auf Grundlage der Entscheidungsmatrix standen noch die drei Standorte Altdorf, Essenbach und Kumhausen zur Auswahl. Gemäß der Entscheidungsmatrix haben Kumhausen 1,764, Altdorf 2,259 und Essenbach 2,978 Punkte von vier möglichen Punkten erhalten.
Die Kreistagsfraktion der Grünen hatte bei der Kreistagssitzung am heutigen Nachmittag vor der Abstimmung über den Standort des neuen Landratsamts einen Dringlichkeitsantrag gestellt: Es sollte der Zusatz aufgenommen werden, dass der neue Landrats-Standort in Essenbach mit mindestens halbstündig getakteten Buslinien in das ÖPNV-Netz eingebunden sein wird. Dieser Antrag ist vom 50:10 Stimmen abgelehnt worden. Mehrere Diskussionsredner hatten den Antragsstellern entgegnet, dass eine solche Festlegung zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll sei, da man weder den Bedarf kenne, noch die Kosten und noch die sich gerade EU-weit ändernde Rechtslage als Rahmenbedingungen für den Betrieb von Buslinien.