Vatersdorf (17.02.2018) Vertreter der Grünen aus Stadt und Landkreis Landshut um die Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger und Stefan Gruber, Vorsitzender der Stadtratsfraktion, haben sich am Montag zum baupolitischen Gespräch am Hauptsitz der Leipfinger-Bader (LB) Ziegelwerke in Vatersdorf getroffen.
Mit dabei LB-Inhaber Thomas Bader und Peter Hülsen, Bereichsleiter Politik des Bayerischen Ziegelindustrieverbands. Es ging vor allem um die aktuelle Lage auf dem Immobilienmarkt und in der Bauwirtschaft. Ein zentrales Ergebnis: Mit Massivbauweise und mehr Flexibilität für das Erreichen von Energieeinsparvorgaben kann zügig und gleichzeitig ökologisch sinnvoll gebaut werden, um den Wohnraummangel einzudämmen.
„Um die Lage auf dem Immobilienmarkt zu entschärfen, muss die Politik einen Rahmen schaffen, in dem schnelleres und günstigeres Bauen möglich ist“, sagte Bader. „Wichtig dafür wäre vor allem, den Bauherren offen zu lassen, wie sie die Werte zur Energieeinsparung erfüllen, anstatt konkrete Bauweisen und Baustoffe vorzuschreiben.“ Gerade der massive Mauerziegel sei ein energetisches und umweltfreundliches Vorzeigeprodukt, das viele Vorteile gegenüber anderen Baustoffen habe.
Durch die Herstellung aus regionalen Rohstoffen ist der Ziegel laut Bader in Sachen Nachhaltigkeit kaum zu übertreffen. Gleichzeitig erfülle er Top-Werte bei Wärmedämmung, Schall- und Brandschutz. Im Vergleich von Baustoffen gehe es oft auch um die CO2-Bilanz bei der Produktion. „Hier müssen wir uns mit unseren energieeffizienten Standorten nicht verstecken.“ Ökologie, verantwortungsvolle Ökonomie und Soziales seien bei Leipfinger-Bader nicht nur Schlagworte. „Das prägt unsere Unternehmenskultur, weil wir seit knapp zehn Jahren schon Ziegel für Passivhausbauweise anbieten, weil wir Aufträge fast ausschließlich an regionale Betriebe vergeben und weil 80 Prozent der Mitarbeiter aus der unmittelbaren Umgebung unserer Werke kommen.“
Zum Vergleich von Ziegel- und Holzbauweise erklärte Bader: „Holzbau ist nicht gleich Holzbau. 80 Prozent der Holzhäuser werden in Holzständerbauweise errichtet. Der prozentuale Holzanteil lässt sich hier fast an zwei Händen abzählen.“ Nur ein massives Holzhaus sei in Sachen Ökologie, Schall- und Brandschutz mit einem Ziegelhaus vergleichbar.
„Wir vereinen mit einem Ziegel mit 65 Prozent Holzanteil als Dämmstoff sogar beide Bauweisen in einer, sagte Bader. Das zeige, wie intensiv das Unternehmen an der stetigen Verbesserung des Naturprodukts Ziegel arbeite. Ein umwelttechnischer Durchbruch wird laut dem LB-Chef das Ziegelrecycling sein, für das im Werk Puttenhausen bei Mainburg gerade die weltweit erste Anlage entsteht. „Als erstes Unternehmen der Baustoffindustrie bieten wir ab Herbst einen vollständig geschlossenen Rohstoffkreislauf an. Dabei können zum Beispiel die Dämmstoffe vollständig wiederverwertet und für neue Ziegel genutzt werden.“
MdL Rosi Steinberger lobte die Umweltanstrengungen des Betriebs: „Der funktionierende Rohstoffkreislauf ist eine der großen Zukunftsfragen. Der Umgang mit unseren Ressourcen ist ein existenzielles Thema für Politik und Gesellschaft. Es ist toll, dass Leipfinger-Bader hier Vorreiter ist.“ Was die bewusste Auswahl des Baustoffes durch Bauherren angehe, sei noch mehr Aufklärung notwendig: „Viele Menschen möchten ökologisch bauen, sind aber mit der Vielfalt des Angebots überfordert.“
Über die Leipfinger-Bader Ziegelwerke
Leipfinger-Bader ist ein in fünfter Generation produzierendes Familienunternehmen mit Sitz in Vatersdorf bei Landshut und eines der führenden Unternehmen der deutschen Baustoffindustrie. Rund 200 Mitarbeiter stellen jährlich Ziegel für etwa 6.000 Wohneinheiten her. Neben dem Stammwerk in Vatersdorf gibt es weitere LB-Werke in Puttenhausen bei Mainburg und Schönlind bei Amberg. Von den drei Standorten aus gehen innovative und ökologisch nachhaltige Produkte wie Ziegel mit integriertem Schall- und Wärmeschutz auf Baustellen in ganz Deutschland.
Das Unternehmen bildet eigene Nachwuchskräfte in den Berufen Industriemechaniker, Industrieelektriker und Industriekaufmann/-frau aus. Für den Ausbildungsbeginn 2018 sind noch freie Lehrstellen zu besetzen.
Bild obn: Stellvertretender LB-Werkleiter Felix Graf (Dritter von rechts) führt (von links) Frank Steinberger, Sprecher der Grünen im Landkreis Landshut, Peter Hülsen vom Bayerischen Ziegelindustrieverband, Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger und Stefan Gruber, Vorsitzender der Landshuter Grünen-Stadtratsfraktion durch die moderne Mauerziegelproduktion. Im Hintergrund tauschen sich LB-Inhaber Thomas Bader (rechts) und Hedwig Borgmann, Sprecherin der Grünen in der Stadt Landshut, aus.