Die LM-Stadträte von links: Prof. Dr. Thomas Küffner, Dr. Maria E. Fick, Hans-Peter Summer, Claudia Zehentbauer, Tilman von Kuipach - Foto Hermann Schnall
Landshut (23.03.2018) Die fünf Stadträte der Landshuter Mitte (LM) haben sich eines der ganz großen Themen zwischen Stadt und Landkreis vorgenommen. Bei einer Pressekonferenz im Konferenzraum der Steuerkanzlei Küffner zeigten die LM-Stadträte auf, wie man in der Region Landshut (endlich) "Spitzenmedizin" realisieren kann.
LM-Vorsitzender Dr. Thomas Küffner stellte dazu fest.: "Seit Jahren wird schon die Frage diskutiert, inwieweit die Krankenhäuser der Stadt und des Landkreises kooperieren bzw. sogar fusionieren sollten. Seit Jahren herrscht bei dieser Frage Stillstand." Zuletzt", so Küffner, "wurde angekündigt, dass man an eine Zusammenarbeit über eine gemeinsame Tochtergsellschaft nachdenkt. Doch das ist allein schon steuerrechtlich nicht möglich".
Prof. Dr. Küffner: "Es fehlt an Ideen und an einem offenem Plenum! Doch die Zeit ist reif für eine Zusammenarbeit."
In einem Projekt-Konzept der LM heisst es dann:
- Dezeit gibt es überflüssige Doppelstrukturen. Diese sind ineffizient, teuer und bringen keinen Mehrwert.
- Weiter Sepezialisierungen zum Nutzen der Bevölkerung von Stadt und Landkreis sind damit nicht mögiich.
- Höherwertige Medizin mit Spezialisierung bringt höhere Erträge von den Krankenkassen. Diese Fallpauschlen (sog. DRGs steigen).
- Die Krankenhäuser in Stadt und Landkreis werden ihre Verluste drastisch senken können.
- Der Gesundheitsstandort der Region Landshut ist zukunftsfähig aufgestellt.
Deshab, so der LM-Vorsitzende, "brauchen alle Krankenhäuser ein "gemeinsames Dach. Lose Kooperationen werden nicht funktionieren, auch Tochtergesellschaften nicht."
Prof. Dr. Thomas Küffner: "Das Ziel muß unseres Erachtens vielmehr sein: Wir brauchen eine gemeinsame Mutter. "Wir brauchen keine Fusion, sondern eine Muttergesellschaft, die sich fürsorglich um alle Krankenhäuser kümmert, aber auch die konkrete Strategie für den Gesundheitsstandort vorgibt!"
- Damit werden zahlreiche Doppelstrukturen in den Krakenhäusern zeitnah abgebaut. Skaleneffekte treten ein und führen zu geringeren Kosten.
- Mit den frei werdenden Kapazitäten können neue Investitionen in der Spitzenmedizin erfolgen.
- Es können langfristig Zentren der Spezialisierung gebildet werden. Diese bringen höhere Erträge.
Beispiel. Die Geburtenabteilung wird künftig nur noch in einem Krankenhaus angeboten. Das andere Krankenhaus bzw. Klinik kann die ersparten Kosten für eine höherwertige Spezialisierung zum Wohle aller einsetzen.
Arbeitsplätze, so die LM-Stadträte, kämen durch eine Muttergesellschaft nicht in Gefahr. Im Gegenteil, durch die Etabliereung neuer Spitzenmedizin würden neue Mitarbeiter benötigt.
Ausdrücklich bekannten sich die LM-Stadträte für eine Beibehaltung der Krankenhäuser in kommunaler Hand, denn bei einer Privatisierung würden ganz schnell die defizitäteren Bereiche geschlossen werden und nur ertragreiche Bereiche würden weiterentwickelt werden. Das sei jedoch absolut nicht dienlich für unsere Bevölkerung.
Die LM-Stadträte bekräftigten: "Alle bisherigen Krankenhaus-Standorte im Landkreis sollen beibehalten werden."
1. Schritttt: Eine gemeinsame Muttergesellschaft würde mit je 50 % Beteiligung von Stadt und Landkreis gegründet werden. In dieser Dachgesellschaft würde ein deriköpfiges Leitungsgremium installiert werden. Geschäftsführer werden die bisherigen Gschäftsführer des Klinikums und der LAKUMED-Häuser. Neu hinkommen würde ein neuer Geschäftsführer, der von Stadt und Landkreis gemeinsam berufen wird. Unter diesen drei Geschäftsführern wird dann der Sprecher der Geschäftsführung bestimmt. Gegebenenfalls können noch zwei weitere Geschäftsführer in medizinischen Bereichen etabliert werden.
2. Schritt. Von der neuen Geschäftsführung soll ausgelotet werden, welche medizinischen Bereiche nur noch von einem Krankenhaus vorgehalten werden. Mit den freiwerdenden Kapazitäten könnten dann Nischen in der Spitzenmedizin gesucht werden.
Große Vorteile hätte nicht nur die Bevölkerung der ganzen Region, sondern auch die Ärzte und das Personal. Denn, so Prof. Dr. Küffner abschließend: "Eines steht auch fest, das Lohnniveau kann sowohl für die Ärzte als auch das Pflegepersonal erhöht werden, wenn profitable Bereiche ausgebaut werden. Dies muss unser aller Ziel sein."