Landshut (28.007.2018) - LESERBRIEF - Als ehemaliger Polizist kann ich bestätigen, dass die Hemmschwelle Hilfskräfte anzugreifen oder anzupöbeln sinkt. Ich vermute, dass insgesamt in der Gesellschaft ein gnadenloser Erfolgsdruck herrscht. Sobald insbesonders aber junge Männer betrunken sind, fühlen sie sich „unverwundbar“ und lassen ihren Frust raus. Wenn diese nun in einer Situation sind wo sie Hilfskräften begegnen, werden diese als „Gegner“ wahrgenommen. Ich glaube, dass hier ein Zweiklang erforderlich ist. Erstens muss bereits Schülern klargemacht werden, dass weder die Polizei noch Feuerwehr oder Sanitäter ihre Gegner sind,
Denn sie sind es die der Gesellschaft helfen und, im Falle der Polizei, das Recht und Gesetz auch mit Zwang durchgesetzt werden muss. Hier würde ich mir wünschen, dass im Rahmen von Schulbesuchen ein Bewusstsein dafür geschaffen wird. Zweitens muss natürlich im Falle der Behinderung von Einsätzen hart reagiert werden. Wer auch immer einen Rettungs-oder Polizeieinsatz behindert, muss zur Rechenschaft gezogen werden. Es ist nämlich ein zutiefst asoziales Verhalten andere Menschen in Gefahr zu bringen, weil zum Beispiel ein Notarzt aufgrund von Gaffern nicht zum Patienten gelangen kann.
gez.
Marco Altinger, Landshut